Der Streit um Hubert Ulrich bei den Saar-Grünen beschäftigt auch die Fraktionen im saarländischen Landtag. So stellte Bernd Wegener, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion, am Montag in Saarbrücken vor Journalisten fest: „Das ist keine Werbung für die Politik. Dadurch produzieren sie eher Politikverdrossenheit und rufen Wahlmüdigkeit hervor.“ Anstatt darauf zu hoffen, von der Schwäche des politischen Gegners zu profitieren, „sollten wir uns eher anschauen, wie man es nicht macht“, erklärte Wegner. Der Linken-Fraktionschef Oskar Lafontaine erklärte, dass seine Partei ja ähnliche Probleme habe (wir berichteten), und plädierte erneut dafür, das Wahlgesetz anzupassen. Bisher stünde darin „nur“ das Bestechen des Wählers unter Strafe; das von Delegierten nicht. „Wieso hat ein Ortsverein wie Saarlouis 650 Mitglieder – oder gar mehr?“, fragte Lafontaine Richtung Grüne: „Das glaubt doch keiner ernsthaft.“