Wahlkampf und Themen vernachlässigt Bundesvorstand kritisiert Saar-AfD – Dörr wehrt sich

Saarbrücken/Riesa · Die AfD im Saarland hat am Wochenende heftige Kritik geerntet. Auf dem Bundesparteitag im sächsischen Riesa warf Joachim Paul, Mitglied im Bundesvorstand,  dem Landesverband unter anderem vor, im Wahlkampf für die Landtagswahl im März kein Engagement gezeigt zu haben.

 Josef Dörr, AfD-Fraktionschef im saarländischen Landtag.

Josef Dörr, AfD-Fraktionschef im saarländischen Landtag.

Foto: dpa/Oliver Dietze

„Im Prinzip“ hätte es gar keinen Wahlkampf gegeben, keine Strukturen, keine Auftritte in sozialen Medien, sagte Paul. Außerdem hätte der Landesverband die für die Wahl wichtigsten Themen Arbeitsplätze und Strukturwandel vernachlässigt. Paul hatte die Landtagswahl damals für den Bundesvorstand begleitet.

Die Kritik will Josef Dörr, AfD-Fraktionschef im Landtag und früherer Landeschef, nicht auf sich sitzen lassen. Er sagte am Montag, dass Paul in seinem eigenen Landesverband Rheinland-Pfalz „selbst nichts auf die Beine gestellt bekommen“ habe. Im Saarland habe er es nicht geschafft, eine ordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen. „Von ihm lasse ich mir nichts sagen. Er hat hier alle Grenzen überschritten“, kritisierte Dörr. Der Landesverband im Saarland sei äußerst erfolgreich. „Wir haben bei der Wahl nur 0,5 Prozentpunkte verloren. Eine normale Schwankung.“ Und was den Wahlkampf angehe: „Ich hatte einen Etat von 45,13 Euro. Den habe ich weiser Voraussicht nach für den nächsten Wahlkampf aufgespart. Ich habe also mit null Euro einen Wahlkampf geführt. Den kann man dann nicht so führen wie mit zwei Millionen Euro.“

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