Gesundheitsminister Jung widerspricht Vorsitzender der Kassenärzte: Saarland hat zu wenige Hausärzte

Saarbrücken · Schon jetzt fehlen im Saarland 66 Hausärzte. Ein Problem, dass sich in den kommenden Jahren noch verstärken könnte. Denn 20 Prozent der saarländischen Hausärzte sind nach Angaben des Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung 65 Jahre und älter. In der Sendung „Saartalk“ wurde das Thema am Donnerstag diskutiert.

Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung fehlt es im Saarland an Hausärzten.

Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung fehlt es im Saarland an Hausärzten.

Foto: dpa/Stephan Jansen

Aktuell sind im Saarland 66 Hausarzt-Stellen nicht besetzt. Das sagte am Donnerstagabend Professor Dr. Harry Derouet, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) im Saarland. „Zehn Prozent der Hausarztstellen im Saarland sind somit nicht besetzt“, so der KV-Chef. Zudem würde sich das Problem in den kommenden Jahren stark vergrößern, erklärte Derouet in der Sendung „Saartalk“, dem gemeinsamen Talk-Format der Saarbrücker Zeitung und des Saarländischen Rundfunks. „Über 20 Prozent der saarländischen Hausärzte sind 65 Jahre und älter. Das macht uns in der Versorgung Sorge“. Zudem litten viele Ärzte insgesamt im Saarland an Überlastung. Probleme mit fehlenden Fachärzten gebe es im Saarland eher nicht, sagt der KV-Vorsitzende. Ausnahme: Es fehle an Psychotherapeuten.

Anders sah das in der Sendung Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD). „Aus meiner Sicht haben wir eine gute Hausarztversorgung im Saarland. In der Regel bekommt man schnell Termine“, so Jung. In den letzten Jahren habe man viele Maßnahmen ergriffen, um die Zahl der unbesetzten Hausarztstellen zu verringern. „Wir haben auch 21 Medizinstudienplätze im Jahr für angehende Hausärzte reserviert. Das sind in zehn Jahren 210 neue Hausärzte“, so Gesundheitsminister Jung.

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