Pflegekräfte in Homburg Verdi greift Uniklinik wegen ausstehender Pflege-Boni an

Saarbrücken/Homburg · Die Gewerkschaft Verdi wirft der Uniklinik Homburg vor, den Pflegekräften die versprochenen Zuschüsse für Mehrarbeit in der Corona-Krise nicht auszuzahlen beziehungsweise bereits gezahlte Zulagen für das Arbeiten auf der Intensivstation oder auch für das kurzfristige Einspringen wieder eingezogen zu haben.

Ohne Rücksprache seien schon bezahlte Wechselschichtzulagen wieder einbehalten worden, weil „angeblich nicht ‚rund um die Uhr’ gearbeitet wurde“, kritisiert Frank Hutmacher, Landesbezirksfachbereichsleiter bei Verdi Rheinland-Pfalz-Saarland.

Dabei seien bei diesem „hypothetischen Vorgehen“, wie Hutmacher es nennt, die Pflegekräfte auf Wunsch des Arbeitgebers entweder von den üblichen Arbeitszeiten abgewichen, oder seien durch Versetzung in einen anderen Zyklus gekommen. Auch erhielten Beschäftigte, die zu Beginn der Krise zur Absicherung der Versorgung aus ihrem Frei zurückkommen mussten, nicht die versprochene Prämie. Auch die Zulage für das Arbeiten auf der Intensivstation würde verweigert. Die Wechselschichtzulage in Höhe von 105 Euro soll als finanzieller Ausgleich für die Einwirkung auf den Lebensrhythmus dienen. Erforderlich sei ein Einsatz in allen Schichtarten, nicht aber „rund um die Uhr wie tarifwidrig und entgegen den bekannten Urteilen der Gerichte behauptet“. Der Lebensrhythmus sei weiterhin gestört gewesen, da in allen Schichten gearbeitet wurde, was für die Bewertung maßgeblich ist, argumentiert Hutmacher.

„Ich empfinde dieses impertinente Verhalten als peinlich, unkultiviert und es beleidigt alle betroffenen Pflegekräfte“, sagt der Verdi-Pflegebeauftragte Michael Quetting. Die geforderte Corona-Zulage für alle Kräfte pro Schicht sei zudem weder von der Uniklinik-Leitung noch von der Landesregierung, an die sich eine Petition wandte, beantwortet worden.

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