Wundermittel und Tests an der Haustür Saar-Minister warnt vor Betrügern in der Corona-Krise

Saarbrücken · Wundermittel oder teure Abstriche an der Haustür: In der Corona-Krise warnt Verbraucherschutzminister Reinhold Jost (SPD) vor neuen Betrugsmaschen im Saarland.

Auch vor überteuerten Schutzmasken, die an der Haustür angeboten werden, warnt das Verbraucherschutzministerium im Saarland.

Auch vor überteuerten Schutzmasken, die an der Haustür angeboten werden, warnt das Verbraucherschutzministerium im Saarland.

Foto: dpa/Jens Büttner

„Lassen Sie sich nicht verunsichern“, riet Jost am Dienstag den Bürgern. Sein Ministerium berichtet von Kriminellen, die an der Haustür oder am Telefon „angebliche Heilmittel gegen Corona zu Wucherpreisen“ anböten – bevorzugt Senioren, die als besondere Risikogruppe für das neuartige Coronavirus gelten. „Solche Mittel sind leider im Moment noch nicht verfügbar“, klärt der Minister auf. Die pharmazeutische Industrie forsche mit Hochdruck an Impfstoffen und Heilmitteln. Die werde es dann so schnell wie möglich beim Arzt und in der Apotheke geben, sagte Jost. „Aber nicht an der Haustür oder am Telefon.“ Dort werden offenbar auch Desinfektionsmittel oder Schutzmasken zu überteuerten Preisen offeriert.

Nach Angaben des Ministeriums geben sich Betrüger zudem als Mitarbeiter des Gesundheitsamts aus – um an der Haustür einen Corona-Test durchzuführen, für den sie Geld verlangen. Das entspreche nicht der Praxis der lokalen Behörden. Jost sagt: „Auch hier gilt es: Die Tür gar nicht erst öffnen oder sofort wieder schließen.“ Auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte das Landespolizeipräsidium vereinzelte Fälle – ohne regionale Häufung. Auch liegen den Ermittlern noch keine Erkenntnisse vor, ob Einzeltäter oder Banden derzeit Kapital aus der Verunsicherung der Menschen schlagen wollen.

Ebenso warnt das Verbraucherschutzministerium vor Betrugsversuchen im Internet, durch sogenannte Phishing-Mails, deren Absender es auf Geld oder sensible Daten abgesehen haben. Als Beispiel nennt die Behörde gefälschte E-Mails an Bankkunden, denen unter dem Vorwand einer angeblichen Schließung von Filialen unter anderem Kontodaten entlockt werden sollen. Eine Nachfrage bei der Bank führe in der Regel zur Klärung des Sachverhaltes, lautet der Tipp des Ministeriums. Links oder Dateien im Anhang von Mails sollen nicht angeklickt werden. Hüten sollen sich Verbraucher ebenso vor einem überteuernden Onlinehandel mit Desinfektionsmittel oder Masken.

Hinweis auf Betrugsversuche in der Corona-Krise können der Verbraucherzentrale Bundesverband unter www.marktwaechter.de/corona gemeldet werden.

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