Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken VCD hält Ausbau des Schienen-Netzes im Saarland jetzt für möglich

Saarbrücken · Ein Ausbau des Schienen-Netzes im Saarland wird nach Ansicht des ökologisch orientierten Verkehrsclubs Deutschland (VCD) künftig nicht mehr an fehlendem Geld scheitern.

Nachdem der Bundestag eine deutliche Erhöhung der Mittel für den ÖPNV beschlossen hatte, teilte der VCD nun mit: „Spätestens jetzt ist es nicht mehr akzeptabel, den saarländischen Rückstand beim Bahnverkehr immer wieder mit Mittelknappheit zu begründen. Vielmehr heißt es jetzt, konkrete Planungen und Ziele vorzulegen, um Gelder für den Infrastrukturausbau zu beantragen.“ Die Masche, dem Bund pauschal Geld abzuverlangen und danach erst über Verwendungsmöglichkeiten nachzudenken, habe keine Erfolgsaussichten. Das Saarland habe im Gegensatz zu anderen Bundesländern bisher keine Planungen beim Bund eingereicht. Jetzt sei die Gelegenheit, diese Versäumnisse aus dem Weg zu räumen und die Verkehrswende im Saarland beim Ausbau von Schieneninfrastruktur voranzutreiben.

Konkret fordert der VCD, das S-Bahn-Projekt, den Neubau von Haltepunkten und die zur Reaktivierung hoch bewerteten Bahnstrecken wie die Strecke Saarlouis-Schmelz oder Saarbrücken-Großrosseln rechtzeitig in das Antragsverfahren einzubringen und nicht erst das Ende der seit Jahren laufenden Verkehrsentwicklungsplanung abzuwarten. Die Saar-Grünen warnten davor, lediglich betriebswirtschaftliche Kriterien als Maßgabe für Reaktivierungen heranzuziehen. Berücksichtigt werden müssten auch das öffentliche Interesse und gleichwertige Lebensverhältnisse im ganzen Saarland. Schaue man lediglich auf die ökonomische Effizienz, müsse man auch diverse Landstraßen stilllegen und dürfte manch neue Straße gar nicht erst bauen, sagte Markus Tressel, Bundestagsabgeordneter und Chef der Saar-Grünen.

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