Missbrauchsskandal in Homburg Nach der gelben Karte geht Uniklinik-Vorstandschef Reith in die Offensive

Exklusiv | Saarbrücken/Homburg · Im Aufklärungsprozess zum Missbrauchsskandal an der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Uniklinikums in Homburg zieht der in die Kritik geratene Vorstandsvorsitzende die Zügel an.

 Das Universitätsklinikum in Homburg

Das Universitätsklinikum in Homburg

Foto: Foto: Frank Kirchhoff/UKS

Professor Wolfgang Reith, Chef des vierköpfigen Vorstandes am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS), drückt aufs Tempo. Nachdem der UKS-Aufsichtsrat unter Vorsitz von Henrik Eitel (CDU), Chef der Staatskanzlei, dem UKS-Vorstand im Zusammenhang mit der internen Aufklärung zum mutmaßlichen Missbrauchsskandal an der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) die gelbe Karte gezeigt hat, ergreift Reith jetzt die Initiative. Gegenüber unserer Zeitung erklärte der ärztliche Direktor: „Ziel ist es, die Aufklärung zu den Vorwürfen des Kindesmissbrauchs in der KJP zu beschleunigen und für noch mehr Transparenz zu sorgen.“ Im Sommer 2019 war bekannt geworden, dass ein angeblich pädophil veranlagter Assistenzarzt der Klinik vor Jahren mutmaßlich junge Patienten missbraucht hat. Polizei und Staatsanwaltschaft mussten ihre Ermittlungen, die teilweise kurz vor dem Abschluss standen, 2016 einstellen, weil der Arzt damals überraschend verstorben war. Im Landtag des Saarlandes beschäftigt sich derzeit ein Untersuchungsausschuss mit dem Fall.