Überbrückungshilfe im Saarland Finanzielle Not vieler Saar-Studenten steigt

Saarbrücken · Studentenvertreter des Saarlandes und neun weiterer Bundesländer verlangen höhere Überbrückungshilfen des Bundes.

Überbrückungshilfe im Saarland: Finanzielle Not vieler Studenten steigt
Foto: dpa-tmn/Sebastian Kahnert

Studentenvertreter des Saarlandes und neun weiterer Bundesländer verlangen höhere Überbrückungshilfen des Bundes in der Corona-Pandemie, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. Der Auszahlungshöchstbetrag von 500 Euro reiche bei Weitem nicht, um die Lebenshaltungskosten von Studenten zu decken.

„Die Not vieler Studenten ist groß und die Dunkelziffer der Betroffenen hoch. Teils ist die finanzielle Misere so groß, dass einige die Miete ihrer Wohnung nicht mehr zahlen können. Manche sind gezwungen, zu ihren Eltern zurückzuziehen“, sagt Tim Wichmann, Vize-Vorsitzender des AStA der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes. „Die Lage verschlimmert sich zunehmend. Die Reserven vieler Studenten sind aufgebraucht“, erklärt Wichmann.

Die Landesstudierendenvertretungen bemängeln in ihrer Erklärung zudem, dass die Überbrückungshilfe als Aufstockung ausgezahlt würde,  und der Kontostand eines Studenten unter 100 Euro betragen müsse, um den Höchstbetrag ausbezahlt zu bekommen. Wenn sich das Bundesbildungsministerium rühme, durchschnittlich 436 Euro an Antragsteller auszuzahlen, zeige das die finanzielle Not. Zudem sei der Antrag auf Auszahlung mit großen bürokratischen Hürden verbunden.

Hauptablehnungsgrund für Anträge auf Überbrückungshilfe sei, dass die Notlage, in der sich Studenten befinden, nicht als pandemiebedingt eingestuft wird. Studenten, die schon vor der Pandemie in Geldnot waren, gingen damit auch jetzt leer aus. Es gebe zudem eine Reihe bürokratischer Hürden, die die Auszahlung der Hilfe verhinderten. Die Landesstudierendenvertretungen sprechen sich für eine umfassende Reform der Bundesausbildungsförderung aus: Sie fordern eine Erhöhung der Förderquoten, weniger bürokratischen Aufwand und eine Bemessung an den realen Lebensbedingungen der Studenten.

Auch die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und das Deutsche Studentenwerk fordern eine Reform der Bundesausbildungsförderung. Sie verlangen nach einer Nothilfe-Komponente im BaföG, die es erlaubt, Studenten im Einzelfall zu helfen, auch wenn sie im normalen Studienalltag keine Förderung erhielten.

Die SPD-Landtagsfraktion im Saarland hat die Forderungen der HRK in einer Mitteilung bekräftigt. Sie sieht eine grundlegende BAföG-Reform als unerlässlich.

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