Missbrauchsskandal um Uni-Klinikum Der U-Ausschuss „Missbrauch“ arbeitet jetzt

Saarbrücken · Der neue Untersuchungsausschuss des Landtags zu den Missbrauchsfällen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Homburger Uniklinikum hat seine Arbeit aufgenommen.

 Das Gebäude der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Homburg.

Das Gebäude der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Homburg.

Foto: BeckerBredel

Ihm gehören die Parlamentarier Dagmar Heib (CDU, Vorsitzende), Jutta Schmitt-Lang (CDU, Obfrau) und Hermann-Josef Scharf (CDU), Jürgen Renner (SPD, Obmann), Martina Holzner (SPD), Dennis Lander (Die Linke) und Rudolf Müller (AfD) an.

In der konstituierenden Sitzung am Dienstag beschloss der U-Ausschuss mit der Kurzbezeichnung „Missbrauch“, Aktenmaterial von der Uniklinik, der Staatsanwaltschaft Saarbrücken, der Ärztekammer des Saarlandes und den zuständigen Ministerien anzufordern. Des Weiteren benannte der Ausschuss vier sogenannte „Betroffene“, Privatpersonen aus dem Umfeld des Uniklinikums. Betroffene sind Personen, auf deren Handlungen sich der Untersuchungsauftrag bezieht. Diese haben die Möglichkeit, eine Stellungnahme abzugeben, bevor der U-Ausschuss in seiner nächsten Sitzung am 13. November in die Beweisaufnahme eintritt. Dies sei freiwillig, betont die Vorsitzende Dagmar Heib. Um wen es sich handelt, sei noch unter Verschluss, da diese Personen nun schriftlich informiert würden. In der übernächsten Sitzung (25. November) würden erste Zeugen befragt. „Ich glaube aber nicht, dass ein möglicher Zeuge einer der vier Betroffenen sein wird“, sagte Heib. Weitere Termine sind für den 11. und 17. Dezember vorgesehen.

Ende Juni war bekannt geworden, dass ein 2016 gestorbener Assistenzarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie von 2010 bis 2014 vermutlich mehrere Kinder sexuell missbraucht hat. Der Ausschuss soll untersuchen, wie die zuständigen Stellen mit Verdachtsmomenten und Anhaltspunkten für Missbrauch umgegangen sind. Darüber hinaus soll geklärt werden, warum die Klinikleitung die Eltern nicht informierte, nachdem sie den Arzt entlassen hatte.

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