Regierungserklärung im Landtag Hans sieht „sehr wichtigen Teilerfolg“ im Kampf gegen Corona

Saarbrücken · Ministerpräsident Tobias Hans sieht erste Anzeichen dafür, dass das Saarland bei den Infektionszahlen auf einem guten Weg ist. Er warnte aber, dass sich die Lage jederzeit schnell wieder zuspitzen könne.

 Ministerpräsident Tobias Hans, hier bei einer früheren Landtagssitzung, hält die Corona-Situation noch für äußerst fragil.

Ministerpräsident Tobias Hans, hier bei einer früheren Landtagssitzung, hält die Corona-Situation noch für äußerst fragil.

Foto: BeckerBredel

Erstmals seit der Verschärfung der Corona-Maßnahmen im November hat sich Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) vorsichtig optimistisch gezeigt, die Ausbreitung des Virus entscheidend verlangsamen zu können. Zwar sei das Ziel, das Infektionsgeschehen auf ein kontrollierbares Maß zurückführen, bundesweit bisher nicht erreicht worden.

Dass die Infektionszahlen stagnieren, sei aber eine „gute Nachricht“, sagte Hans in seiner Regierungserklärung am Dienstagvormittag. „Wir haben das exponentielle Wachstum durchbrochen und aller Voraussicht nach die Überlastung unseres Gesundheitssystems zunächst abgewendet.“ Das sei ein „sehr wichtiger Teilerfolg“, den man nicht kleinreden solle.

Im Saarland sei das Infektionsgeschehen sogar leicht rückläufig. Die Sieben-Tage-Inzidenz sei von über 175 in der ersten Novemberwoche auf nunmehr 124 abgesunken, im Bund in der gleichen Zeit von etwa 160 auf etwa 150. „Auch bei den Intensiv- und Beatmungsplätzen in den Krankenhäusern haben wir zurzeit noch Luft“, so Hans.

Aktuell liege im Saarland der R-Wert, den die Wissenschaftler an der Universität des Saarlandes errechnet haben, bei 0,82. „Bleibt es bei diesem Wert, so können wir um die Weihnachtsfeiertage mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von um die 50 rechnen“, so Hans. Dass der R-Wert so bleibe oder gar noch weiter zurückgehe, sei aber alles andere als sicher.

„Das Infektionsgeschehen ist äußerst unberechenbar. Wie bei uns entstehen überall in Deutschland wie aus dem Nichts immer wieder neue Infektions-Hotspots“, so Hans. Ihr Ursprung sei in der Regel nicht rekonstruierbar. „Das Geschehen ist noch äußerst instabil. Wir sind immer noch in einer sehr kritischen Phase der Pandemie und längst noch nicht auf der sicheren Seite.“

Das Ziel sei es, das Infektionsgeschehen soweit zu senken, dass die Gesundheitsämter jederzeit die Kontaktpersonen von Infizierten nachverfolgen könnten, um diese wiederum zu Tests oder zur Quarantäne zu veranlassen. Das sei bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von etwa 50 und weniger der Fall. Solange diese Nachverfolgung jederzeit flächendeckend gewährleistet sei, könne man mit einem stabilen, konstanten Infektionslevel durchaus leben.

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