Trauer in der Saar-Politik CDU-Landtagsabgeordnete Tanja Pavel aus St. Wendel völlig unerwartet gestorben
St. Wendel · Die St. Wendlerin Tanja Pavel wurde im März erstmals in den Landtag gewählt. Die Landespolitik reagiert schockiert auf die Nachricht, dass sie mit 50 Jahren gestorben ist – völlig unerwartet und plötzlich.
Es gibt auch im politischen Geschäft Nachrichten, die einem den Boden unter den Füßen wegziehen. Fassungslos und schockiert reagiert die Landespolitik auf die Nachricht, die sich am Sonntag verbreitete: Die CDU-Landtagsabgeordnete Tanja Pavel aus St. Wendel ist mit 50 Jahren gestorben – völlig unerwartet und plötzlich an einem Herzinfarkt, wie die Partei mitteilte.
„Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie, die Tanja immer so wichtig war“, erklärte der CDU-Kreisvorsitzende Alexander Zeyer. „Der Schock und die Trauer sitzen tief. Tanja war eine gute Freundin und hatte das Herz am rechten Fleck. Ihre liebenswerte Art, ihre große Hilfsbereitschaft und ihr Sinn für Humor werden uns sehr fehlen.“
Auch Stephan Toscani, der Landesvorsitzender der CDU Saar, kommentierte die traurige Nachricht am Sonntag: „Durch ihre freundliche, gewinnende und engagierte Art hat sie sich innerhalb kurzer Zeit große Sympathie und fachliche Anerkennung erworben. Sie wird in unserer Mitte schmerzlich fehlen.“
Auch Landtagspräsidentin Heike Becker äußerte sich erschüttert über den Tod der Abgeordneten Tanja Pavel. „Obwohl Tanja Pavel erst wenige Monate Abgeordnete war, hat sie Spuren hinterlassen. Wir verlieren mit ihr eine leidenschaftliche Parlamentarierin, die sich in kurzer Zeit viel Anerkennung und Respekt erworben hat“, erklärt sie. „Von Anfang an hat sie sich mit viel Engagement ihrem Dienst für die Bürgerinnen und Bürger gewidmet und wichtige Aufgaben übernommen.“
Tanja Pavel war im März erstmals in den saarländischen Landtag gewählt worden. Dort übernahm sie sogleich den Vorsitz des Innenausschusses. Im Parlament bewegte sie sich ohne parteipolitische Scheuklappen. Auf die Frage, welchen politischen Gegner sie mag, antwortete sie vor Kurzem im SZ-Fragebogen: „Reinhold Jost finde ich als Innenminister sehr sympathisch.“
Im Gegensatz zu vielen anderen Abgeordneten im Landtag war Tanja Pavel eine politische Spätstarterin. Der CDU trat sie 2015 bei. „Ich möchte in meiner Heimat, in der ich mit meiner Familie lebe, mit anpacken und etwas bewegen“, so begründete sie ihr Engagement. Seit 2019 war sie im St. Wendeler Stadtrat. Schnell machte sie auch in der Partei Karriere, wurde stellvertretende Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes St. Wendel und der Stadt-CDU. Auch in der Frauen-Union engagierte sie sich. An ihrer Partei störte sie vor allem eines: „Leider ist der Frauenanteil in unserer Partei immer noch niedriger als in anderen Parteien, aber wir arbeiten daran.“
Vor ihrem Landtagseinzug leitete die Industriekauffrau und Industriefachwirtin das Projektmanagement des St. Wendeler Handelskonzerns Globus, davor war sie unter anderem für die VSE tätig. Auch dort ist die Trauer groß. Tanja Pavel hinterlässt eine Patchwork-Familie mit Ehemann und vier Kindern.
