Notruf der Staatsanwälte Kinderporno-Hinweise überrollen Ermittler im Saarland

Saarbrücken · Staatsanwälte im Saarland klagen in einem Brandbrief über massive Personalnot. Eine „regelgerechte Bearbeitung“ der Fälle bei Kinderpronografie oder Hasskriminalität sei so nicht möglich.

 Die Darstellung zeigt ein Logfile mit dem Hashwert einer als kinderporno.avi bezeichneten Datei. Der sogenannte Hashwert erlaubt Ermittlern die Identifikation von Dateien, unabhängig von deren Dateinamen.

Die Darstellung zeigt ein Logfile mit dem Hashwert einer als kinderporno.avi bezeichneten Datei. Der sogenannte Hashwert erlaubt Ermittlern die Identifikation von Dateien, unabhängig von deren Dateinamen.

Foto: dpa/Wolfram Kastl

Bleiben im Saarland Ermittlungen zu schweren Kriminalfällen, etwa im Bereich der Kinderpornografie, der so genannten „Hasskriminalität“ oder sonstigen Delikten wie der Internetkriminalität, unerledigt liegen oder wandern auf einen wachsenden Aktenberg? Diese Gefahr droht offenbar. Der Personalrat der Staatsanwaltschaft Saarbrücken, die für die Strafverfolgung im gesamten Saarland zuständig ist, schlägt jetzt in einem Brandbrief an Finanz- und Justizminister Peter Strobel (CDU) Alarm. In dem Schreiben, das unserer Zeitung vorliegt, ist unter anderem mit Bezug auf steigende Fallzahlen im Bereich der Kinderpornografie, des sexuellen Missbrauchs von Kindern und der „Hasskriminalität“ zu lesen: „Eine regelgerechte Bearbeitung der betreffenden Verfahren wird mit der bestehenden Personaldecke definitiv nicht möglich sein. Diese Option besteht nicht!“ Optional biete sich an, entweder die Bearbeitung der Delikte „zu verschlanken, oder aber enorme Verfahrensdauern in Kauf zu nehmen.“