Veröffentlichung mit Judenstern St. Ingberter OB schickt Mitarbeiter nach Facebook-Beitrag in KZ-Gedenkstätte

St Ingbert · Ein Facebook-Beitrag mit einem Judenstern und der Inschrift „nicht geimpft“ hat für einen Mitarbeiter des Bauhofes der Stadt St. Ingbert arbeitsrechtliche Konsequenzen. Oberbürgermeister Ulli Meyer (CDU) mahnte den Mann ab.

 Dieses Foto veröffentlichte der Mitarbeiter im Internet.

Dieses Foto veröffentlichte der Mitarbeiter im Internet.

Foto: SZ

Dabei blieb es aber nicht: Der Rathaus-Chef verpflichtete ihn auch zu einem Besuch in der KZ-Gedenkstätte Struthof im Elsass, um sich vor Ort damit auseinanderzusetzen, „warum die Gleichsetzung von Impfgegnern und verfolgten Juden im Nationalsozialismus falsch ist“.

Es sei schäbig, erklärte OB Meyer, wenn das Nichtimpfen in eine Reihe mit der systematischen Vernichtung der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger im Nationalsozialismus gestellt werde. Der Judenstern stehe in keinerlei Zusammenhang mit der Impfung gegen Corona. Er stehe für Grausamkeit und Ermordung. „Ein solches Verhalten von Beschäftigten im öffentlichen Dienst muss Konsequenzen haben“, so Meyer.

Die Stadtverwaltung erarbeitet laut einem Sprecher derzeit ein Konzept „allgemeine Weiterbildung für Mitarbeiter“. An diesen Terminen könnten sich Mitarbeiter freiwillig fortbilden, unter anderem zum Thema Antisemitismus bei einer Fahrt ins ehemalige KZ Struthof. Arbeitsrechtlich habe der Arbeitgeber die Möglichkeit, eine Person zur Teilnahme zu verpflichten. Diese Verpflichtung habe die Stadt in der Abmahnung ausgesprochen.

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