Debatte um Frankreich-Strategie Sprachenrat fordert genaue Ziele für Frankreichstrategie

Saarbrücken · In der Debatte um die Frankreichstrategie hat der Sprachenrat Saar das Bildungsministerium aufgefordert, „konkrete Entwicklungsperspektiven und Ziele“ zu benennen, statt bloß auf Erreichtes hinzuweisen.

Der Vorsitzende Wilfried Schmidt nannte die Äußerung von Saar-Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD), wonach die bestehenden Französisch-Angebot in Schulen ausreichend seien, als „wenig glücklich“. Damit verkenne sie die sehr großen Qualitätsprobleme im bestehenden Französischunterricht. Mit der Strategie solle das Saarland zu einem „leistungsfähigen mehrsprachigen Raum“ werden. „Von dem sprachenpolitisch eher problematischen Begriff der Zweisprachigkeit ist im Eckpunkte-Papier zur Frankreichstrategie nicht die Rede“, heißt es. Laut Sprachenkonzept des Ministeriums könnte die in der Strategie vorgeschlagene flächendeckende Einführung des Französischunterrichts ab Klasse 1 den Aufbau einer umfassenden Verkehrssprachenkompetenz ermöglichen. Voraussetzung hierfür wäre, dass neben dem frühen Französischunterricht auch bilingualer deutsch-französischer Sachfachunterricht erteilt würde. Deshalb sollte Französisch ab Klasse 1 Pflichtfach für möglichst alle werden. Schnellstmöglich sollte das Ministerium grünes Licht geben für das Vorhaben der Saar-Uni mit Partnern in Lothringen mit dem grenzüberschreitenden Studiengang BiPrimar eine binationale und bivalente gemeinsame Ausbildung von mehrsprachigen Grundschullehrern aufzubauen.

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