Kompetenzteam von Tobias Hans bekannt Saar-SPD kritisiert Personalpolitik der CDU vor der Landtagswahl
Update | Saarbrücken · Es sind noch fast sieben Wochen bis zur Landtagswahl. Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat jetzt sein Kompetenzteam vorgestellt. SPD-Generalsekretär Christian Petry übte bereits Kritik, als erste mögliche Posten durchsickerten – nun legt er nochmal nach.
Am Mittwoch hat Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) im Rahmen einer Pressekonferenz ankündigt, mit welchen Kandidaten und Experten er in die letzten Wochen des Landtagswahlkampfes zieht. Mehrere mögliche Personalien waren diese Woche bereits zuvor bekannt geworden.
Die amtierende Merziger Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich hatte unserer Zeitung diese Woche bestätigt, Hans eine Zusage gegeben zu haben. „Ich bin Teil des Kompetenzteams der CDU Saar. Ich will, dass Tobias Hans Ministerpräsident bleibt“, teilte Schlegel-Friedrich mit. An Spekulationen zu möglichen Ämtern beteiligte sie sich allerdings nicht.
Auch der 41-jährige Roland Theis bestätigte diese Woche gegenüber unserer Zeitung, dass er im Kompetenzteam von Tobias Hans sei. Theis ist Kreisvorsitzender der Partei in Neunkirchen und war früher Generalsekretär der Saar-CDU. Neben Justiz und Europa soll sein Zuständigkeitsbereich bei einer Regierungsbeteiligung auch die Bereiche Wissenschaft und Hochschulen beinhalten.
Kritik an der Personalpolitik der Saar-CDU unter Tobias Hans übte am Dienstag die Saar-SPD. „Die CDU glaubt, nach Gutsherrenart über Ressortzuschnitte, zusätzliche Ministerien und Personen sieben Wochen vor der Wahl befinden zu können“, teilte Generalsekretär Christian Petry am Abend unserer Zeitung mit. Erst einmal hätten aber die Saarländerinnen und Saarländer die Wahl – dann würde man sehen, ob die CDU an einer neuen Regierung beteiligt sei. „Die SPD spricht im Wahlkampf über Arbeitsplätze, Bildung und Pflege, die CDU über Posten, das ist auch eine Aussage“, so Petry abschließend.
Als Hans am Mittwoch das vollständige Team vorstellte, übte Petry erneut Kritik: „Tobias Hans ist der einzige amtierende Ministerpräsident, an den ich mich erinnere, der es nötig hat, ein Schattenkabinett vorzustellen. Das ist ein Zeichen der Schwäche, wie bei Armin Laschet auf Bundesebene. Es zeigt, dass er nicht die Kraft besessen hat, das bisherige CDU-Kabinett zu erneuern und er will offensichtlich von seinen schlechten Werten ablenken“, teilte er am Mittwoch kurz nach der Vorstellung des Teams mit. „Die Geschichte der Schattenkabinettsmitglieder aus denen nie etwas geworden ist, ist sehr sehr lang. Ich denke, das wird auch hier so sein.“