Pläne von Christine Streichert-Clivot Schulen im Saarland sollen nach Ostern zu Regelbetrieb zurückkehren

Saarbrücken · Die Schulen im Saarland sollen nach dem Willen der Bildungsministerin nach den Osterferien wieder in den vollständigen Präsenzbetrieb zurückkehren – unter Pandemiebedingungen mit Tests und Hygienevorschriften. Voraussetzung sei eine stabile Lage des Pandemiegeschehens.

Schulen im Saarland nach Ostern wieder im Präsenzunterricht
Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) strebt an, dass die Schulen nach den Osterferien wieder in den regulären Präsenzunterricht unter Pandemie-Bedingungen zurückkehren. Eine gemeinsame Entscheidung der Landesregierung darüber solle möglichst noch vor den Ferien in der Ministerratssitzung getroffen werden. Der Inzidenzwert dürfe dabei nicht das alleinige Kriterium sein. „Schulen sind keine Pandemietreiber, die Zahlen bei Jugendlichen begannen erst dann zu steigen, wenn die Zahlen bei Erwachsenen schon seit einigen Wochen schon sehr hoch waren“, sagte die Ministerin. Man könne also „vorsichtig optimistisch sein“.

Ab dem kommenden Montag sollen die Klassenstufen 7 bis 10 der weiterführenden Schulen und Klassen 11 der Gemeinschaftsschulen im Wechselunterricht lernen. Rund 15 000 Schüler der fünften und der sechsten Klassen im Saarland sind seit diesem Montag im Wechselunterricht. Und knapp 4000 Schüler des Abiturjahrgangs 2022 haben seit Montag Präsenzunterricht. An den beruflichen Schulen bekommen laut Bildungsministerium rund 5000 von insgesamt 28 000 Schülern wieder Unterricht vor Ort im Klassenraum. Die Grundschulen mit rund 31 500 Kindern waren bereits am 22. Februar in den Wechselunterricht gestartet.

In einer langfristigen Strategie für das nächste und das übernächste Schuljahr will Streichert-Clivot auf mehr individuelle Förderung und mehr Unterstützungsangebote wie ausgeweitete Förderstunden setzen, um Lernrückstände individuell aufzubereiten. Ohne Noten- und Versetzungsdruck, eine „Phase des Ankommens“ solle möglich sein.

Die Lernpläne sollen bis ins Jahr 2023 angepasst und exemplarische Schwerpunkte gesetzt werden, um „Druck aus Lernplänen“ herauszunehmen. „Die Frage, ob alle oder einzelne Schüler das Schuljahr wiederholen sollen, ist für mich nur ein Verschieben der Förderung in die Zukunft.“ Es sei besser die Schüler und Schülerinnen da abzuholen, wo sie derzeit stünden. Auch in den Blick genommen werden müsse der Übergang von Schule zu Beruf. Es gelte, die multiprofessionelle Unterstützung voranzutreiben, die Investitionen in die Schulsozialarbeit seien genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen. „Wir müssen auch für die Reintegration der Schüler sorgen, mit einer systematischen Schulbegleitung können wir präventiv wirken und abgetauchte Schüler wieder zu erreichen.“

Um den zusätzlichen Finanzierungsbedarf zu decken, sei man derzeit in Verhandlungen mit dem saarländischen Finanzministerium. Möglicherweise legt der Bund auch ein weiteres Förderprogramm von einer Milliarde Euro auf, dies sei aber noch offen.

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