„Bewusstsein für Nachhaltigkeit“ Saarland will erstes Fair-Trade-Bundesland werden

Saarbrücken · Das Saarland will erstes Fair-Trade-Bundesland in Deutschland werden. Viele Kriterien erfüllt das Land jetzt schon, denn viele Saarländer leben schon jetzt in so genannten Fair-Trade-Kommunen. Nun will die Landesregierung selbst nachziehen und unter anderem in den Ministerien nur noch fairen Kaffee kochen.

 Ab Juli soll es in saarländischen Ministerien nur noch fair gehandelten Kaffee geben.

Ab Juli soll es in saarländischen Ministerien nur noch fair gehandelten Kaffee geben.

Foto: dpa/Fabian Sommer

Das Saarland will 2024 erstes Fair-Trade-Bundesland in Deutschland werden. Das gab der Staatssekretär im Bildungsministerium, Jan Benedyczuk (SPD), am Dienstag bekannt. „Wir wollen damit ein Bewusstsein dafür schaffen, dass nachhaltiger und fairer Handel wichtig ist“, so Benedyczuk. Mit der Zertifizierung zum ersten Fair-Trade Bundesland möchte das Saarland eine Vorreiter-Position einnehmen. „Bis in den Herbst wollen wir alle Kriterien für eine Zertifizierung erfüllen“, so der Staatssekretär.

Laut Benedyczuk erfüllt das Saarland bereits die meisten Voraussetzungen für eine Zertifizierung als Fair-Trade-Land. Dazu müssen unter anderem zwei Drittel der Bürger in Fair-Trade-Kommunen leben. Das ist jetzt schon der Fall, denn die Kriterien sind nicht besonders hoch. Unter anderem müssen in den Kommunen zwei fair gehandelte Produkte im Handel angeboten werden. „Mit über 70 Prozent der Bürger haben wir das Kriterium schon übererfüllt“, so Benedyczuk.

Ab 1. Juli in allen Ministerien fair gehandelter Kaffee

Nun will die Landesregierung nachziehen. „Ab dem 1. Juli wird in allen Ministerien fair gehandelter Kaffee und ein weiteres faires Produkt verwendet“, so der Staatssekretär. Damit ist schon ein Kriterium erfüllt. Mit 4000 Euro an Mehrkosten rechnet die Landesregierung für die Beschaffung der fair gehandelten Produkte. Darüber hinaus will die Landesregierung über drei Ministerien Kampagnen starten und Aufmerksamkeit für das Thema fairer Handel schaffen. Darüber hinaus wird eine Steuerungsgruppe mit Akteuren aus der Zivilgesellschaft eingerichtet.

Doch das Saarland will mehr tun als in den Ministerien zwei faire Produkte zu beziehen. „Es geht uns nicht um die Fair-Trade-Plakette. Sondern darum, Bewusstsein zu schaffen und den Prozess in der Beschaffung immer weiter voranzutreiben“, sagt Benedyczuk. So will die Landesregierung auch bei der Beschaffung von IT-Gütern auf mehr Nachhaltigkeit und Fair Trade setzen.

Mit dem Fair-Trade-Siegel werden Produkte gekennzeichnet bei deren Herstellung soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten wurden.

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