Erneute Streiks am Dienstag Verdi ruft zu Warnstreiks in den saarländischen Sparkassen und in der Landesbank Saar auf

Saarbrücken · Am morgigen Dienstag werden aufgrund von Warnstreiks erneut Filialen der saarländischen Sparkassen geschlossen bleiben. Auch die Landesbank wird an dem Streik teilnehmen. Das teilte die Gewerkschaft Verdi heute mit.

Streik: Mitarbeiter von Sparkasse und Landesbank streiken in Saarbrücken
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Verdi ruft zum Streik auf - Sparkassen und Landesbank streiken in Saarbrücken

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Foto: BeckerBredel

Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten der saarländischen Sparkassen und der Landesbank Saar zwei Tage vor der Fortsetzung der Tarifverhandlungen erneut zum Streik auf. Zuletzt hatten die Mitarbeiter im November 2021 gestreikt. Aufgrund der pandemischen Lage im Saarland soll allerdings keine Kundgebung in Saarbrücken stattfinden. Stattdessen rufe man die Beschäftigten zu einem „Stay-at-Home“-Streik auf, kündigte Verdi am Montag an.

„Wir müssen weiter dranbleiben, denn die Arbeitgeber der öffentlichen Banken haben auch nach der vierten Verhandlungsrunde kein nennenswertes Angebot vorgelegt. Rechnet man alle Komponenten über die Laufzeit zusammen, bekommen wir gerade einmal eine 1,15 % angeboten. Das ist bei der derzeitigen Inflationsrate nicht akzeptabel. Die Bereitschaft für die Gehaltsforderungen weiter zu kämpfen ist enorm hoch“, kommentierte Gewerkschaftssekretärin Simone Gelfert von der ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland den anstehenden Streik.

Dass Streiks nach vier Verhandlungsrunden immer noch nötig seien, sei sehr enttäuschend, wird Florian Schäfer, Mitglied der ver.di-Tarifkommission, von der Kreissparkasse Saarlouis, in der Verdi-Mitteilung zitiert. „Wir sind aber weiterhin kampfbereit und werden uns nicht mit einem solchen niedrigen Angebot, bei den ständig hohen Arbeitsbelastungen zufriedengeben. Nach wie vor hat dies nichts mit Wertschätzung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu tun“, so Schäfer weiter.

Verdi kritisiert, dass es bislang keinerlei Durchbrüche für die Beschäftigten bei den Tarifverhandlungen gab. Die Gewerkschaft war mit der Forderung nach einer Erhöhung der Gehälter um 4,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und einer sozialen Komponente von 150 Euro sowie einem Wahlrecht zwischen Gehalt und Freizeit und einer Regelung zur mobilen Arbeit in die Tarifverhandlungen gegangen. Die Beschäftigten sollen nach dem Willen Verdis eine Anspruch darauf haben, bis zu 60 Prozent der Arbeitszeit mobil zu arbeiten. Dafür sollen sie einen Anspruch auf eine Erstausstattungspauschale in Höhe von 1.500 Euro erhalten.

Bei den bisherigen Verhandlungen habe es zwar einige Fortschritte gegeben, aber gerade in Sachen Gehaltssteigerungen und den Regelungen zum mobilen Arbeiten liege man noch weit auseinander. „Klar ist: Mit dem Angebot aus dieser Verhandlungsrunde können wir uns nicht abfinden. Das werden wir in den nächsten Tagen zeigen. Wir erwarten vom VÖB eine ordentliche Gehaltssteigerung und keinen satten Reallohnverlust“, erläuterte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck den aktuellen Stand der Verhandlungen.

Die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft und den öffentlichen Banken werden am Donnerstag in Frankfurt fortgesetzt.

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