Hans gegen Neuregelung Sommerferien sollen im Saarland weiter rotieren

Saarbrücken · Das Saarland wendet sich gegen eine Reform der Ferienregel – und rüttelt auch nicht an Bayerns Privilegien.

Saar-Ministerpräsident Tobias Hans sieht in wechselnden Ferienterminen kein Problem.  Foto: SKS

Saar-Ministerpräsident Tobias Hans sieht in wechselnden Ferienterminen kein Problem. Foto: SKS

Foto: Staatskanzlei Saarland/Carsten Simon

Für die saarländischen Schüler wird wohl auch in Zukunft der Start der Sommerferien und damit die Dauer des zweiten Schulhalbjahres zum Teil deutlich variieren. Wie der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) am Freitag der SZ erklärte, sei man mit der derzeitigen rollierenden Regelung der Bundesländer zufrieden, bei der die sechswöchigen Ferien im Saarland sowohl im Juni, Juli als auch im August beginnen können. Entscheidend sei die Kopplung an Rheinland-Pfalz und Hessen. Damit wandte sich Hans gegen Forderungen von Berlin und Hamburg. Sie wollen erreichen, dass die Ferien aller Länder bei der Planung für die Jahre ab 2025 nur noch zwischen dem 1. Juli und dem 10. September liegen. Dieser kleinere Korridor soll sicherstellen, dass die Schuljahre auch mit Blick auf die Prüfungstermine möglichst gleich lang sind.

Hans verteidigte gegenüber  der SZ  das Rollierungssystem, bei dem der Ferienbeginn unter den Ländern  von Jahr zu Jahr wechselt. Es führe im Saarland meist nur zu einer Verschiebung von einer Woche. Zudem entlaste es die Straßen, der Tourismus profitiere. „Bisher war eine Abstimmung der Ferientermine mit den anderen Bundesländern möglich, ich gehe davon aus, dass es dabei auch in Zukunft bleiben wird.“ Auch die meisten anderen Länderchefs wollen an der Rotation und dem aktuellen Zeitkorridor festhalten, wie eine dpa-Umfrage ergab.

Anders als viele seiner Länderchef-Kollegen rüttelt Hans aber auch nicht an der Praxis, dass Bayern und Baden-Württemberg von der Rotation ausgenommen sind und stets den spätesten, von Familien als attraktiv angesehenen Ferientermin beanspruchen.  Eine einheitliche Regelung mit allen 16 Bundesländern wäre zwar „sinnvoll“, sagte er der SZ. Er sehe aber „keine großen Probleme“ in der aktuellen Praxis. Als „nicht akzeptabel“ bezeichnete sie dagegen Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort