Hans Kasper gestorben Ein SPD-Urgestein, das „immer ganz nah bei den Menschen“ war

Saarbrücken/Wadern · Hans Kasper, der langjährige Finanzminister und Landtagspräsident des Saarlandes, ist mit 84 gestorben. Der Sozialdemokrat hat viele Projekte im Land angeschoben.

Hans Kasper (hier 2017) gehörte 29 Jahre dem Landtag an.

Hans Kasper (hier 2017) gehörte 29 Jahre dem Landtag an.

Foto: BeckerBredel

Er war ein Urgestein der SPD und prägte die Saar-Politik mit – nicht nur als Vize-Ministerpräsident, Landtagspräsident und SPD-Landesvize. Wer die vergangenen Jahrzehnte mitverfolgt hat, wird Hans Kasper vor allem als den Finanzminister in Erinnerung behalten, in dessen Verantwortung an der Seite von Oskar Lafontaine die existentiell wichtige Teilentschuldung des Landes gelang. Er ging bis vors Bundesverfassungsgericht, um für die Anerkennung der besonderen Lage des Landes zu streiten.  Jetzt ist  Kaspar im Alter von 84 Jahren gestorben, wie seine Partei mitteilte. „Mit ihm geht ein hervorragender und lieber Kollege“, schrieb der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Ulrich Commerçon, einen „mutigen Mitstreiter“ nannte ihn SPD-Generalsekretär Christian Petry.  

Seine politischen Spuren hat der Büschfelder nicht nur im Land hinterlassen. Im Kreis Merzig-Wadern, wo er fast 30 Jahre die SPD führte, weiß man um seine Rolle etwa bei der Ansiedlung des Informatikzentrum Schloss Dagstuhl oder des Casinos Schloss Berg. Der Ausbau des Merziger Hafens, das Kreis-Kulturzentrums Villa Fuchs, die Ansiedlung der Reha-Klinik in Orscholz sind mit seinem Namen verbunden.

Geboren in Wismar, war er nach dem Krieg mit der Familie aus der Ostzone in deren Heimat Büschfeld geflohen, trat 1963 in die SPD ein. Als Diplom-Verwaltungswirt arbeitete er bei der Oberfinanzdirektion, ehe er 1970 in den Landtag einzog – dessen Mitglied der 29 Jahre blieb. Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, selbst lange SPD-Chefin in Merzig-Wadern, nannte Kasper am Freitag   „einen wundervollen Menschen und Vollblutpolitiker, der unglaublich viel für das ganze Saarland und vor allem den Hochwald erreicht“ habe. Sie würdigte auch seinen Beitrag zum Erhalt von Jobs etwa bei Saargummi in Büschfeld oder Homanit in Niederlosheim. „Er war immer ganz nah bei den Menschen“, so Rehlinger.

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