Frage des „Berufsethos“ Corona-Gefahr – Landkreise im Saarland fordern jetzt Impfpflicht in der Pflege

Berlin/Lindau/Saarbrücken · Die Infektionszahlen steigen, das Corona-Risiko für ältere Menschen nimmt wieder zu. Ungeimpfte Pflegekräfte können für sie zur Gefahr werden. Müssen diese bald zu Hause bleiben?

 Pflegekräfte kommen den Alten sehr nahe - und können sich mit Corona anstecken.

Pflegekräfte kommen den Alten sehr nahe - und können sich mit Corona anstecken.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Angesichts steigender Corona-Zahlen bei älteren Menschen wird der Streit um einen besseren Infektionsschutz in der Pflege auch im Saarland lauter. Der Landkreistag Saarland (LKT) sprach sich am Freitag dafür aus, die Corona-Impfung für Pflegepersonal verpflichtend zu machen. Der LKT-Vorsitzende Patrik Lauer (SPD) sagte der SZ, diese könne man den Beschäftigten, die sehr nah in Kontakt mit vulnerablen Gruppen kommen, „abverlangen“. Eine Impfung entspreche dem Berufsethos in der Pflege, sagte Lauer, der Landrat des Kreises Saarlouis ist. Die Befürchtung, die Impfpflicht werde hier zu einem verschärften Personalmangel führen, teile er nicht. Mit seiner Forderung schloss sich Lauer ausdrücklich Aussagen des Präsidenten des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager (CDU), an. Zuvor hatte auch der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, die Impfpflicht gefordert.