„Unübersehbare Gefahren für die Wahrheitsfindung“ Saar-Richter laufen Sturm gegen geplantes Gesetz

Exklusiv | Saarbrücken · Der Bund will gesetzlich vorschreiben, dass Strafprozesse in Bild und Ton aufgezeichnet werden. Das soll Richtern, Staatsanwälten und Verteidigern die Arbeit erleichtern. Doch im Saarland regt sich massiver Widerstand. Die Richter fürchten, dass die Videos im Internet auftauchen.

Strafprozesse sollen künftig in Bild und Ton aufgezeichnet werden, eigentlich als Arbeitserleichterung für Juristen gedacht. Im Saarland regt sich aber massiver Widerstand dagegen.

Strafprozesse sollen künftig in Bild und Ton aufgezeichnet werden, eigentlich als Arbeitserleichterung für Juristen gedacht. Im Saarland regt sich aber massiver Widerstand dagegen.

Foto: dpa/Oliver Dietze

Ein Gesetzentwurf, zwei Sichtweisen: Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) will die Strafverfahren vor deutschen Gerichten „auf die Höhe der Zeit“ bringen und will gesetzlich vorschreiben, dass sie künftig in Bild und Ton aufgezeichnet werden müssen. Die Richter und Staatsanwälte im Saarland hingegen befürchten Schlimmes. „Wir halten eine solche Regelung für grundfalsch“, sagt der Vorsitzende des Saarländischen Richterbundes, Christian Dornis.