Rückkehr zum Saarland-Modell Corona-Regeln im Regionalverband Saarbrücken werden ab Samstag gelockert

Update | Saarbrücken · Nachdem gestern der Saarpfalz-Kreis den fünften Tag in Folge die kritische 100er-Inzidenz zum fünften Mal in Folge unterschritten hatte, folgt heute der Regionalverband. Damit wird auch im fünften von sechs Landkreisen des Saarlandes ab Samstag wieder das Saarland-Modell gelten.

Saarland-Modell: Corona-Lockerungen in Saarbrücken ab Samstag
Foto: BeckerBredel

Die Bundesnotbremse gilt damit aktuell nur noch im Landkreis Saarlouis. Dort könnte das Saarland-Modell frühestens nächste Woche eingeführt werden - erst muss der Landkreis fünf Tage in Folge bei den Zahlen des Robert-Koch-Institutes (RKI) eine Inzidenz von unter 100 aufweisen.

Für den Regionalverband Saarbrücken gibt das RKI am Donnerstagmorgen eine Inzidenz von 85,8 an. Genau wie im Saarpfalz-Kreis ab Freitag gelten damit auch im Regionalverband ab Samstag wieder die Regeln des Saarland-Modells. Die nächtliche Ausgangssperre fällt somit wieder weg. Es dürfen sich dann wieder bis zu zehn Personen privat im Freien treffen oder bis zu fünf Personen aus maximal drei Haushalten in Innenräumen. Auch der komplette Handel sowie die Außengastronomie können wieder regulär öffnen. Bislang war lediglich Shoppen mit Termin möglich. Auch Fitness-Studios werden ab Samstag wieder öffnen dürfen. Für Leute ohne Impfung wird allerdings weiterhin eine Testpflicht gelten.

Insgesamt meldet das RKI für das Saarland am Donnerstagmorgen 147 neue Corona-Infektionen. Seit Beginn der Pandemie sind damit laut RKI 40 017 Corona-Fälle im Saarland nachgewiesen. Insgesamt sind 988 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben.

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Saarland liegt laut dem RKI jetzt bei 78,2. Am Mittwoch hatte sie noch bei 83,6 gelegen. Neunkirchen weist im Saarland die niedrigste Inzidenz auf und ist der einzige Landkreis, der aktuell laut RKI unter 50 liegt. Mit Ausnahme von Saarlouis liegen die anderen Landkreise aktuell zwischen einer Inzidenz von 61,9 und 85,8. In Saarlouis ist die Inzidenz von Mittwoch auf Donnerstag sogar leicht gestiegen. Sie liegt jetzt bei 113,7. Die Rückkehr zum Saarland-Modell lässt hier also weiter auf sich warten.

Deutschlandweit haben die Gesundheitsämter dem RKI von Mittwoch auf Donnerstag 12 298 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 7.20 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 17 419 Ansteckungen gelegen. Die 7-Tage-Inzidenz gab das RKI am Donnerstagmorgen mit bundesweit 68,0 an (Vortag: 72,8; Vorwoche: 103,6).

Allerdings könnte die Inzidenz ein besseres Bild der Infektionslage zeichnen, als sie tatsächlich ist. Denn aufgrund von Feier- und Brückentagen wie in der vergangenen Woche suchen dem RKI zufolge weniger Personen einen Arzt auf, wodurch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die Gesundheitsämter gemeldet werden.

Laut dem Labor-Verband ALM ging die Zahl der Labortests im Vergleich zu den Vorwochen deutlich zurück: Vom 10. bis 16. Mai seien etwa 933 000 PCR-Tests erfasst worden, rund 160 000 weniger als in der Woche zuvor, hieß es am Dienstag vom Verband Akkreditierter Labore in der Medizin (ALM). Es ist denkbar, dass die stark gesunkene Zahl an Tests zum Rückgang der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz beigetragen hat.

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 237 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 278 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3 626 393 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3 358 000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 86 902 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Mittwochabend bei 0,76 (Vortag: 0,73). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 76 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

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