Ausbreitung des Coronavirus Saar-Ministerpräsident Hans droht mit „schneller und harter Ausgangssperre“

Nach Bayerns Regierungschef Markus Söder bringt jetzt auch der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans eine Ausgangssperre ins Gespräch. Er sieht nur noch eine Chance, Ausgangsverbote noch zu verhindern.

 Tobias Hans, Ministerpräsident des Saarlandes

Tobias Hans, Ministerpräsident des Saarlandes

Foto: dpa/Gregor Fischer

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) dringt auf weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens. „Sollten sich weiterhin viele nicht an unsere Auflagen halten, bleibt nur eine schnelle und harte Ausgangssperre als Instrument“, sagte Hans den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Wir müssen Strenge zeigen zum Schutz der gesamten Bevölkerung, insbesondere zum Schutz unserer Alten und Kranken.“

Die Lage sei ernst, jeder müsse sein Leben einschränken. Ob und inwieweit die bisherigen Maßnahmen greifen würden, wisse man erst in einigen Tagen. „Jetzt kommt es darauf an, dass wir alle diszipliniert sind – nicht nur zu unserem eigenen Schutz, sondern zum Schutz der anderen“, sagte Hans.

Die Lage sei unverändert ernst. Die Zahl der Neuinfektionen steige von Tag zu Tag weiter und vor allem vorbelastete und ältere Menschen seien gefährdet.

„Mir ist bewusst: Die jetzt verschärften Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Infektionen bedeuten tiefe Einschnitte in den Alltag der Menschen und in das öffentliche Leben. Es ist eine harte Bewährungsprobe für uns alle“, so Hans. Er warnte erneut von Corona-Partys, die „gehen gar nicht“.

Vor Hans hatte bereits der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus konkret mit einer Ausgangssperre für den ganzen Freistaat gedroht. „Wenn sich viele Menschen nicht freiwillig beschränken, dann bleibt am Ende nur die bayernweite Ausgangssperre als einziges Instrumentarium, um darauf zu reagieren. Das muss jedem klar sein“, sagte Söder am Donnerstag in einer Regierungserklärung im Landtag in München.

Am Donnerstag sagte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), ob man in Zukunft ein Ausgangsverbot erteile, wisse man nicht. Man wolle ein solches Verbot vermeiden. Aber wenn sich die Bürger nicht an die neuen Regelungen hielten, werde es wohl kommen. „Es kann nicht sein, dass jetzt junge Leute zu Corona-Partys rennen“, sagte Kretschmann. „Wenn nicht alle ihr Verhalten grundlegend umstellen, dann kommen wir um härtere Maßnahmen und Sanktionen nicht herum.“

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