Steigende Zahl an Covid-Patienten Klinikum Saarbrücken nimmt Corona-Intensivstation wieder in Betrieb
Saarbrücken · Das Klinikum Saarbrücken reagiert auf die vierte Welle der Corona-Pandemie. Nach 285 Tagen geht das Cobaz wieder in Betrieb – eine eigene Intensivstation für Covid-Patienten.
Zuerst nahm das Klinikum Saarbrücken einen schwerkranken Covid-Patienten aus Baden-Württemberg auf, dann einen aus Bayern. Denn in den südlichen Bundesländern spitzt sich in der vierten Welle die Lage auf den Intensivstationen zu. Darauf bereitet man sich nun auch auf dem Saarbrücker Winterberg vor: An diesem Dienstag reaktiviert das zweitgrößte Krankenhaus im Saarland sein Corona-Beatmungszentrum (Cobaz).
Die spezialisierte Intensivstation für Covid-Patienten befand sich 285 Tage im Ruhemodus. Jetzt wird sie mit zehn Beatmungsplätzen wieder in Gang gesetzt. Das Klinikum spricht von einer „ersten Stufe“, man stellt sich auf eine steigende Anzahl schwerer Krankheitsverläufe ein. Am Montag befanden sich 24 Covid-Patienten auf dem Winterberg in Behandlung, neun auf der Intensivstation.
Man müsse das Corona-Beatmungszentrum jetzt wieder in Betrieb nehmen, sagte Konrad Schwarzkopf, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin. „Die Versorgung von Covid-Patienten erfordert logistische Koordination auf höchstem Niveau und so können wir effektiver an der Patientenversorgung arbeiten“, erklärte der Intensivmediziner.
Doch um die eigene Intensivstation für Patienten mit Covid-19 mit genügend Personal ausstatten zu können, müssen planbare Operationen am Klinikum Saarbrücken ausfallen. Das bedeutet, dass andere Kranke länger auf Eingriffe werden warten müssen. Eine offizielle Anordnung aus der Politik gebe es für diesen Schritt noch nicht, sagte Schwarzkopf. „Wir brauchen hier klare Signale.“ Denn für die Krankenhäuser sind Einschränkungen des sogenannten Elektivprogramms mit finanziellen Einbußen verbunden. Sie drängen seit Wochen auf Ausgleichszahlungen.
