Mehr als zehn Gesellschaften betroffen Saarland beschließt Frauenquote für eigene Aufsichtsräte

Saarbrücken · Frauen sind in Top-Position in Deutschland unterrepräsentiert. Die Saar-SPD will dagegen jetzt etwas tun. In welchen Einrichtungen im Saarland künftig eine Frauenquote gilt.

Saarland beschließt Frauenquote – wo diese gelten soll
Foto: dpa/Oliver Berg

Für die Vertreter des Landes in Aufsichtsräten öffentlicher Unternehmen gilt ab sofort eine Frauenquote. Das hat der Ministerrat beschlossen. Die Mindestquote beträgt zunächst ein Drittel und ab 2025 dann 40 Prozent. Ab dem Jahr 2028 muss mindestens jedes zweite vom Land entsandte Aufsichtsratsmitglied eine Frau sein.

Das Saarland ist laut regierungsamtlichem Beteiligungsbericht 2022 an insgesamt 42 Gesellschaften beteiligt, an den meisten davon hält es die Mehrheit. Die bekanntesten Landesbeteiligungen sind:

  • der Flughafen Saarbrücken-Ensheim,
  • die SaarLB,
  • die Saarländische Investitionskreditbank,
  • die für Wirtschaftsförderung und Baumaßnahmen bedeutsame Strukturholding Saar,
  • das Congress-Centrum Saar (Congress- und Saarlandhalle),
  • die Tourismus-Zentrale Saarland,
  • Saartoto,
  • das Saarländische Staatstheater,
  • das Weltkulturerbe Völklinger Hütte,
  • die VSE
  • und das CISPA – Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit.

Nach den Schufa-Daten sind rund 30,8 Prozent aller Gewerbetreibenden und freiberuflich tätigen Personen weiblich. Dagegen sitzt nur in rund 20 Prozent der untersuchten Personen- und Kapitalgesellschaften mindestens eine Managerin in der Führungsetage (Stand: Februar 2023). «Bei dem jetzigen Tempo müssten wir bis 2070 warten, bis in der Hälfte aller deutschen Unternehmen eine Frau in der ersten Führungsebene sitzt», sagte Schufa-Chefin Tanja Birkholz.

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