Anderer Weg der Kontaktverfolgung empfohlen Endgültiges Aus für die Luca-App im Saarland beschlossen
Saarbrücken · Die Luca-App war von Beginn an umstritten. Die Politik erhoffte sich eine bessere Kontaktnachverfolgung. Doch nach nur einem Jahr wird der Vertrag mit dem App-Betreiber im Saarland gekündigt.
Die saarländische Landesregierung wird den Vertrag mit dem Betreiber der Luca-App culture4life kündigen und nicht verlängern. Das bestätigte das Gesundheitsministerium am Dienstag der Saarbrücker Zeitung. Demnach erfolgt die Kontaktnachverfolgung im Falle eines positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen nur noch bis zum 31. März über die App.
Die Zahl der Meldungen über die App soll sich im Saarland im einstelligen Bereich bewegen. Der Entscheidung über die Kündigung vorausgegangen sei eine Rücksprache mit dem Hotel- und Gaststättenverband Dehoga, dem PopRat Saarland als Interessenverband der Kultur- und Eventbranche, dem saarländischen Städte- und Gemeindetag und dem Landkreistag.
Vor etwa einem Jahr hatte sich die Landesregierung im Rahmen des „Saarland-Modells“ dazu entschieden, die App zu nutzen, um wieder Restaurants und Bars öffnen zu können. „Damit das Saarland-Modell funktionieren und wieder mehr öffentliches Leben ermöglicht werden kann, brauchen wir eine effektive und leicht zu handhabende Lösung der Kontaktnachverfolgung“, sagte Ministerpräsident Tobias Hans im März vergangenen Jahres.
Doch an der App gab es immer wieder Kritik. Vor allem von Datenschützern als die Polizei in Mainz in einem Fall auf die Daten der App ohne rechtliche Grundlage zugegriffen hatte.
Jetzt ist das Aus für die App im Saarland beschlossen. Neben dem Saarland haben auch andere Bundesländer wie Baden-Württemberg oder Hessen ihre Verträge mit dem App-Betreiber gekündigt.
Künftig sollen Kontakte über die Corona-Warn-App oder in Papierform nachvollzogen werden, erklärte Gesundheitsministerin Bachmann in einer Pressemitteilung. „Die Warnung von Kontaktpersonen erfolgt bei der Corona-Warn-App automatisiert ohne Zutun der Gesundheitsämter oder Veranstalter, somit ist eine Funktionalität auch bei Überlastung der Gesundheitsämter gewährleistet“, sagte Bachmann.