SLLV fordert nachvollziehbare Quarantäne-Regeln Saar-Lehrerverband befürwortet beim „Freitesten“ nur PCR-Test

Saarbrücken · Der Saarländische Lehrerinnen und Lehrerverband blickt einem „anstrengenden und auch ungewissen Herbst“ in den Schulen entgegen und fordert einheitliche und nachvollziehbare Regelungen zur Quarantäne. Der Verein ist für ein „Freitesten“ nach fünf Tagen nur über einen PCR-Test.

 Nach Auffassung des Saarländischen Lehrerinnen und Lehrerverbands bergen Lockerungen bei den Quarantänebestimmungen auch Risiken.

Nach Auffassung des Saarländischen Lehrerinnen und Lehrerverbands bergen Lockerungen bei den Quarantänebestimmungen auch Risiken.

Foto: dpa/Jens Wolf

Nachdem sich die Gesundheitsministerkonferenz am Montag auf einheitlichere Quarantäneregeln für Kinder geeinigt hat, sind Bildungs- und Gesundheitsministerium an diesem Dienstag für eine saarländische Auslegung mit den Landkreisen und dem Regionalverband zusammengekommen. Der Saarländische Lehrerinnen und Lehrerverband (SLLV) begrüßt die vereinheitlichte Vorgehensweise zu den Quarantäneregelungen in Schulen.

„Die unterschiedliche, nicht zu durchschauende Handhabung der einzelnen Gesundheitsämter hat bereits in der ersten Schulwoche zu großer Verunsicherung in den Schulen und bei der Elternschaft geführt“, erklärt Lisa Brausch, Vorsitzende des Verbandes. Wichtig sei nun die Umsetzung einer einheitlichen und für alle transparenten Vorgehensweise in allen Landkreisen.

Brausch fordert, dass die „großzügigere“ Auslegung der Regelung, bei der einzig der direkte Sitznachbar in Quarantäne geschickt werden soll, nur Anwendung findet, wenn der Musterhygieneplan weiterhin vollumfänglich umgesetzt wird. Das bedeutet aber, dass die Maskenpflicht in den Klassen auch über die dritte Schulwoche hinaus erforderlich sein wird, Lüftungsintervalle eingehalten werden, alle Klassen mit Lüftungsgeräten ausgestattet sind und so wenig Durchmischung wie möglich stattfindet.

Nach Auffassung des Verbandes kann ein „Freitesten“ nach fünf Tagen nur über einen PCR-Test erfolgen. Schnelltests hätten nach Auffassung des SLLV eine zu hohe Fehlerquote. Auch über eine PCR Testung ganzer Klassen solle laut dem Saarländischen Lehrerinnen und Lehrerverband bei einem positiven Fall nachgedacht werden – damit weitere mögliche Infektionsherde „schnell und gezielt“ herausgefiltert werden können. „Es ist nachvollziehbar, dass man Schülern und Eltern belastende Quarantänen ersparen möchte. Allerdings muss man sich auch im Klaren darüber sein, dass diese Lockerungen bei den Quarantänebestimmungen Risiken bergen und Gefahren mit sich bringen“, teilte die Landesvorsitzende mit.

Der SLLV sieht einen „anstrengenden und auch ungewissen Herbst“ auf die Schulen zukommen. Um so wichtiger sei es deshalb, genaue Vorgaben zu kommunizieren und umzusetzen, um „nicht noch größere Unsicherheit zu schüren“.

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