Nachruf Langjähriger SZ-Redakteur Gerd Meiser verstorben

Neunkirchen · Gerd Meiser ist tot. Der langjährige Leiter der Neunkircher Lokalredaktion ist am Sonntag völlig überraschend gestorben. Am 27. November wäre er 80 Jahre alt geworden.

 Gerd Meiser war ein Lokaljournalist mit Leib und Seele.

Gerd Meiser war ein Lokaljournalist mit Leib und Seele.

Foto: Hildegard Meiser

Nach Klosterschule, Ausbildung zum Industriekaufmann beim Neunkircher Eisenwerk und paralleler freier Mitarbeit bei der Neunkircher Zeitung und Volontariat ebendort, kam er im Jahr 1971 zur Saarbrücker Zeitung, wo er Anfang der 1980er Jahre die Leitung der Neunkircher Lokalredaktion übernahm. Meiser war ein Lokaljournalist mit Leib und Seele, immer seiner Heimatstadt Neunkirchen eng verbunden. Während des Niedergangs des Neunkircher Eisenwerkes und dem Neuaufbau der Stadt parierte Meiser nicht nur die täglichen Attacken des damaligen Neunkircher Oberbürgermeisters Peter Neuber (SPD) mit Bravour und Humor, er begleitete diese Epoche seiner Stadt mit zahllosen Artikeln, aus denen teils auch Bücher wurden. 1982 bekam er für seine Artikel den Konrad-Adenauer-Lokaljournalisten-Preis für „besonders hervorragende Berichterstattung“. 1987 war er Ansprechpartner für Kollegen aus aller Welt, als der Staatsratsvorsitzende der DDR und gebürtige Wiebelskircher Erich Honecker seine Heimat besuchte. Auch mit Renteneintritt blieb Meiser rührig: Drei Bücher hat er geschrieben, war zu Lesungen geladen, war immer wieder Gast in Diskussionsrunden.

Für viele seiner Kollegen war Meiser ein Vorbild wegen seines Könnens, umfassenden Wissens, seines Gespürs für Themen ebenso wie wegen seiner Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und Geduld vor allem mit Berufsanfängern. Gerd Meiser war mit der Künstlerin Hildegard Meiser verheiratet.

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