Regionalverband korrigiert Entscheidung Jugendamt hatte Flüchtlinge in NPD-Tagungshotel in Saarbrücken untergebracht

Saarbrücken-Fechingen · Der Regionalverband Saarbrücken quartierte fünf junge Flüchtlinge in einem Hotel ein, das noch Ende 2022 von der NPD genutzt wurde. Jetzt hat der Regionalverband Konsequenzen gezogen.

Nachdem der Regionalverband junge Geflüchtete im Stamm-Hotel der NPD in Saarbrücken-Fechingen unterbrachte, gibt es Protest gegen diese Maßnahme.

Nachdem der Regionalverband junge Geflüchtete im Stamm-Hotel der NPD in Saarbrücken-Fechingen unterbrachte, gibt es Protest gegen diese Maßnahme.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Der Regionalverband Saarbrücken will ein Hotel, das von der rechtsextremen NPD für Veranstaltungen gebucht worden ist, nicht länger als Quartier für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nutzen. Für die fünf derzeit dort untergebrachten Jugendlichen würden „zeitnah alternative Unterbringungsmöglichkeiten gefunden“, sagte ein Sprecher.

Das Jugendamt des Regionalverbandes hatte kürzlich für zwölf allein eingereiste minderjährige Flüchtlinge kurzfristig eine Unterbringung organisieren müssen. Fünf von ihnen quartierte das Jugendamt in einem Hotel ein, in das sich – so viel war dem Regionalverband bekannt – früher auch die NPD für Veranstaltungen eingemietet hatte.

Regionalverband überrascht von NPD-Treffen in jüngster Vergangenheit

Darüber sei auch mit dem Besitzer gesprochen worden, sagte der Sprecher des Regionalverbandes. Dieser habe eingeräumt, dass er das früher aus wirtschaftlichen Gründen getan habe, sich jedoch glaubhaft davon distanziert.

Recherchen des SR ergaben dann aber, dass noch Ende 2022 der NPD-Landesparteitag und eine Weihnachtsfeier der Partei dort stattfanden.

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„Dies führt zu einer Neubewertung der Situation“

Dazu erklärte der Sprecher des Regionalverbandes: „Dem Regionalverband war zuvor nicht bekannt, dass auch in jüngerer Vergangenheit noch Veranstaltungen der NPD in dem betreffenden Hotel stattgefunden haben. Dies führt zu einer Neubewertung der Situation und der Regionalverband wird nun das Hotel nicht mehr für die Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten nutzen.“

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