Gegen Berliner Grünen-Vorstoß Saar-Politik gegen Verbot von Silvester-Feuerwerk
Saarbrücken · Eine Mehrheit der Deutschen ist gegen das Böllern zu Neujahr. Die Saar-Parteien setzen auf Freiwilligkeit.
Die Saar-Politik hat sich mehrheitlich gegen ein Verbot von Silvester-Böllern ausgesprochen – einschließlich der Grünen. „Ich halte bei diesem Thema nichts von Verboten“, sagte der Grünen-Landeschef Markus Tressel der SZ. Gleichwohl mahnte der Bundestagsabgeordnete einen verantwortungsvollen Umgang mit Feuerwerkskörpern an: Die Menschen sollten sich Gedanken machen über „das Ausmaß, sowohl aus Sicherheitsgründen als auch wegen der Umweltbelastung und aus Rücksicht auf die Tiere“.
Die Berliner Grünen hatten auf ihrem Landesparteitag ein Verbot des privaten Böllerns gefordert. In Berlin wird es auch an Silvester erstmals drei Verbotszonen für Feuerwerke geben. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ruft seit Wochen massiv zum Verzicht auf Knaller und Raketen auf. Das Silvester-Feuerwerk steht auch wegen der hohen Feinstaub-Belastung in der Kritik. Viele Märkte der Handelsgruppen Edeka, Rewe und Hornbach wollen deshalb auch im Saarland künftig auf den Verkauf von Pyrotechnik verzichten, wie die SZ erfuhr. Der Sprecher der Saar-SPD, Wolfgang Kerkhoff, sieht „das Feinstaubargument bei breiten Teilen der Bevölkerung angekommen“. Insofern könne es sein, „dass wir über ein generelles Verbot schon bald gar nicht mehr zu reden brauchen“, so Kerkhoff. Rund 57 Prozent der Bürger hatten sich zuvor in einer Umfrage für das Redaktionsnetzwerk dafür ausgesprochen, Böller zu verbieten.
Ein generelles Verbot ist dennoch auch für die CDU-Landtagsfraktion kein Thema. „Schon jetzt können Kommunen, wie es beispielweise Tholey tut, aus besonderen Gründen ein Feuerwerksverbot aussprechen“, sagte der parlamentarische Geschäftsführer Stefan Thielen der SZ. Für „völlig überzogen“ hält Saar-FDP-Chef Oliver Luksic ein Verbot von Feuerwerken. Den wichtigen Anliegen von Umweltschutz und Luftreinheit tue man mit solchem Alarmismus keinen Gefallen.