Corona-Lage an Saar-Schulen und -Kitas Gymnasialeltern fordern längere Schulzeit

Saarbrücken · Einen Tag vor dem am Montag wegen zu hoher Inzidenzwerte endenden Präsenz-Unterricht in den Schulen des Regionalverbands Saarbrücken hat die Landeselternvertretung der Gymnasien (LEV Gym) eine Anhebung der Regelschulzeit an Gymnasien um ein Jahr bis zu Klasse 9 gefordert.

Saar-Landeselternvertretung will Unterrichtsausfall wegen Corona ausgleichen
Foto: dpa/Matthias Balk

„Nach vorsichtigen Schätzungen von Fachlehrerinnen und -lehrern sind mindestens zwischen 25 und 40 Prozent des eigentlich vorgesehenen Unterrichts ausgefallen. Ein Ende ist immer noch nicht in Sicht. Der Gesundheitsschutz hat sich bei der Bildung einen Kredit geholt, den er irgendwann zurückzahlen muss“, sagte Katja Oltmanns, Vorsitzende der Landeselternvertretung. Es gehe dabei um Inhalte, aber auch um die psycho-soziale Entwicklung. Patric Cordier, Vize der LEV Gym, zog einen Vergleich mit den Hochschulen, wo die Regelstudienzeit um zwei Semester verlängert werde. Mit einem Jahr zusätzlicher Schulzeit gebe man den Schülerinnen und Schülern die „geborgte Schulzeit“ zurück. Der saarländische Philologenverband habe mit seinem Projekt ‚Gymnasium Plus‘ bereits ein sehr interessantes Konzept ausgearbeitet, so Cordier. „Auch wenn wir noch nicht alle Inhalte kennen und an manchen Stellen noch Gesprächsbedarf sehen, bildet dieses Konzept eine solide Grundlage für einen Umstieg auf ein neunjähriges Gymnasium“, sagte Cordier. Nun müsse die Politik nur noch den Willen aufbringen, nach der Lufthansa auch die Zukunft der Kinder und Jugendlichen zu retten. „Diese Generation kam – auch was ihre motorische Entwicklung durch das monatelange Schließen von Sportvereinen angeht – in dieser Pandemie deutlich zu kurz“, sagte Cordier.