Mietvertrag wird verlängert Saar-Innenminister bestätigt: Containerdorf Ensdorf bleibt halbes Jahr länger
Das Containerdorf Ensdorf sollte nach einem Jahr wieder abgebaut werden. Nun bleibt es ein halbes Jahr länger – auch wegen der aktuellen Weltlage und zu erwartenden steigenden Flüchtlingszahlen.
Die Landesregierung wird den Mietvertrag für das Containerdorf in Ensdorf zur Unterbringung von Flüchtlingen einmalig um sechs Monate verlängern. Das teilte Innenminister Reinhold Jost (SPD) am Mittwoch mit. Die Entscheidung wurde demnach nicht nur auf Grundlage der gegenwärtigen Zugangszahlen getroffen, sondern insbesondere auch angesichts der aktuellen Weltlage.
Jost: „Aufgabe des Containerdorfs wäre die falsche Reaktion“
„Da die Geschehnisse unter anderem zu einem weiteren Anstieg der Flüchtlingszahlen in Deutschland führen könnten, wäre die Aufgabe des Containerdorfs zum jetzigen Zeitpunkt und fehlender Alternativkapazitäten die falsche Reaktion“, sagte Jost. Es sei wichtig, die Kommunen auch weiterhin zu unterstützen und zusätzliche Unterkünfte vorzuhalten, um so die Belegung von Sport- und Kulturhallen zu vermeiden.
Das für bis zu 300 Menschen ausgelegte Containerdorf habe seinen Zweck bisher voll und ganz erfüllt, sagte Jost. Betrachte man die derzeitige Situation in anderen Bundesländern, habe sich die Entscheidung für dessen Aufbau als „vollkommen richtig und wichtig“ erwiesen. „Denn wir haben auf diese Weise erfolgreich eine Möglichkeit geschaffen, in Anbetracht sinkender Aufnahmekapazitäten eine Überlastung der Landesaufnahmestelle in Lebach dauerhaft zu verhindern sowie den Kommunen mehr Zeit für die Unterbringung zu verschaffen und sie damit zu entlasten“, so Jost.
Gemeinde Ensdorf ist einverstanden
Der Innenminister dankte der RAG, der das Grundstück gehört, und der Gemeinde Ensdorf für die „hervorragende Zusammenarbeit“. Sowohl innerhalb des Areals als auch in der näheren Umgebung habe es keinerlei größere Probleme gegeben.
Jost versicherte, das Containerdorf werde keine dauerhafte Lösung werden. Daher suche man bereits nach Alternativen. Die Gemeinde Ensdorf will die frühere Bergwerksfläche für Ansiedlungen entwickeln. Mit einer Verlängerung des Containerdorfs um ein halbes Jahr ist sie aber einverstanden, wie Bürgermeister Jörg Wilhelmy (parteilos) sagte.