Ralph Nonninger will Parteivorsitz abgeben Grünen-Chef im Saarland kündigt Rückzug an

Saarbrücken · Der Co-Parteichef der saarländischen Grünen, Ralph Nonninger, wird im Mai sein Amt zur Verfügung stellen und nicht erneut als Parteivorsitzender kandidieren. Welchen Grund Nonninger nennt und was er über mögliche Nachfolger sagt.

 Der Co-Vorsitzende der saarländischen Grünen, Ralph Nonninger, will den Parteivorsitz im Mai abgeben.

Der Co-Vorsitzende der saarländischen Grünen, Ralph Nonninger, will den Parteivorsitz im Mai abgeben.

Foto: Ruppenthal

Der Co-Vorsitzende der saarländischen Grünen, Ralph Nonninger, will den Parteivorsitz im Mai abgeben. Das teilte der 58-Jährige Ende Januar seiner Partei mit. Als Grund gab der Grünen-Chef an, er wolle sich wieder vermehrt seiner Geschäftsführertätigkeit widmen. Nonninger ist promovierter Chemiker und Materialwissenschaftler und Geschäftsführer des Technologie- und Forschungsnetzwerks NanoBioNet.ev. Zudem vertreibt er wissenschaftliche Experimentierkästen. Im kommenden Mai stehen bei den saarländischen Grünen Vorstandswahlen an. Nonninger wird dabei nicht mehr kandidieren.

Grüne im Saarland: Sullenberger und Nonninger brachten Ruhe in die Partei

„Man muss wissen, wann die richtige Zeit ist, um aufzuhören“, so Nonninger gegenüber unserer Zeitung. „Aktuell läuft es gut bei den saarländischen Grünen. Die Zusammenarbeit im Landesvorstand läuft sogar perfekt, und alle ziehen an einem Strang“, so der Parteichef. Zusammen mit seiner Co-Vorsitzenden Uta Sullenberger war es Nonninger gelungen, Ruhe in die grüne Partei an der Saar zu bringen.

Im Vorfeld der Bundestagswahl 2021 waren Machtkämpfe innerhalb der Partei eskaliert. Die Landesliste der Saar-Grünen wurde vom Bundeswahlausschuss abgelehnt, und die Grünen waren im Saarland nicht wählbar. Der Streit zog sich bis zur Landtagswahl 2022. Die Grünen verpassten auch hier knapp den Einzug ins Parlament. Nonninger und Sullenberger übernahmen 2021 den gemeinsamen Parteivorsitz.

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Nonninger will bei Grünen in Saarbrücken aktiv bleiben

„Die Zeit als Vorsitzender der saarländischen Grünen hat mir Spaß gemacht“, sagt Ralph Nonninger. Allerdings sei es auch eine sehr anstrengende Zeit gewesen. „Je besser es für uns in der letzten Zeit im Landesvorstand und der Partei lief, desto mehr waren wir als Landesvorsitzende gefragt und desto mehr Arbeit fiel auch an. Ich kann dieses Arbeitspensum nicht weiter leisten“, so der Grünen-Chef.

Seiner Partei, der er erst seit 2019 angehört, will Nonninger aber treu bleiben: „Ich bleibe als Ortsvereinsvorsitzender Saarbrücken-West weiter in der Partei aktiv. Ich habe auch noch nicht entschieden, ob ich weiterhin im Vorstand des Kreisverbandes und des Landesverbandes bleiben möchte.“

Sullenberger will Grünen-Chefin bleiben

Nonningers Co-Vorsitzende Uta Sullenberger möchte dagegen weiterhin als Parteichefin weiterarbeiten. Sie könne die Entscheidung ihres Co-Vorsitzenden nachvollziehen. „Ich bin sehr traurig über Ralphs Entscheidung. Er hat das Amt in einer schwierigen Zeit übernommen und damit Verantwortung gezeigt. Ralph hat geholfen, die Partei wieder inhaltlich aufzustellen“, so Sullenberger. „Ich kann ihm gar nicht genug danken.“

Wie geht es nun weiter bei den saarländischen Grünen? Wer übernimmt den Parteivorsitz und führt die Partei ins Kommunal- und Europawahljahr 2024? „Mit Spekulationen zu meiner Nachfolge halte ich mich zurück. Wir haben genug gute Leute in der Partei und dementsprechend kommen viele in Frage“, so Nonninger. Der scheidende Parteichef spricht aber eine Empfehlung aus: „Ich finde, dass es der beste Zeitpunkt ist, jüngeren Personen aus der Partei die Möglichkeit zu geben, sich einzubringen.“

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