Ermittlungen gegen Mediziner wegen des Vorwurfs sexueller Belästigung CDU erinnert im Streit um HNO-Chefarzt an Unschuldsvermutung

Saarbrücken · Die CDU-Fraktion im Landtag hat die Kritik von Linken und Grünen an der von der Staatskanzlei angeordneten Rückkehr von Professor Bernhard Schick ans Uni-Klinikum in Homburg zurückgewiesen. Gegen den Mediziner ermittelt die Staatsanwaltschaft unter anderem wegen des Vorwurfs sexueller Belästigung, das Wissenschaftsministerium hatte den Professor deshalb vor acht Monaten vorläufig suspendiert.

Saar-CDU erinnert im Streit um HNO-Chefarzt an Unschuldsvermutung
Foto: BeckerBredel

„Für Betroffene ist die Amtsaufnahme des Mediziners sicher nicht leicht zu ertragen“, erklärte der parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion, Stefan Thielen, am Montag in der Landespressekonferenz in Saarbrücken. Das Dienstaufsichtsrecht lasse aber eine längere Suspendierung des HNO-Chefarztes nicht zu. Auch erinnerte Thielen daran, dass während der andauernden Ermittlungen die Unschuldsvermutung gelte.

Die Linksfraktion im Landtag hatte bereits eine Klärung gefordert, „warum die Landesregierung, genauer gesagt die Staatskanzlei und letztlich der Ministerpräsident und Wissenschaftsminister Tobias Hans (CDU), diese Entscheidung trotz weiter laufender staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen gegen den Chefarzt wegen sexueller Belästigung und ohne Abstimmung mit der Leitung der Uniklinik getroffen hat“. Auch die Saar-Grünen forderten Hans nun auf, „aufgrund der Schwere der Vorwürfe im Sinne aller der am Verfahren Beteiligten dafür zu sorgen, dass die Suspendierung weiter aufrecht erhalten wird“, so Grünen-Landeschefin Tina Schöpfer. Hans müsse „dringend tätig werden“.

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