RS-Virus im Saarland Kinderarzt schlägt Alarm: „Das habe ich in 21 Jahren Praxistätigkeit noch nicht erlebt“

Saarbrücken · „Was sich derzeit abspielt, habe ich in 21 Jahren Praxistätigkeit noch nicht erlebt“, sagt Kinderarzt Dr. Benedikt Brixius. Die Praxen sind bereits über dem Limit des Leistbaren, die Patientenzahlen stark gestiegen. Grund ist die aktuelle Infektionswelle mit dem grassierenden RS-Virus.

Die Kinderkliniken in Deutschland haben große Schwierigkeiten, alle schwerstkranken kleinen Patienten zu versorgen. Im Saarland ist das anders.

Die Kinderkliniken in Deutschland haben große Schwierigkeiten, alle schwerstkranken kleinen Patienten zu versorgen. Im Saarland ist das anders.

Foto: dpa/Marijan Murat

Bereitschafts-Wochenend-Dienste in der Kinderklinik Kohlhof gehören zum Berufsalltag von Dr. Benedikt Brixius, der in Homburg eine Kinderarztpraxis betreibt. Doch neu ist für ihn das, was sich seit kurzem in den Klinik-Sprechstunden abspielt: Statt um die üblichen 75 Patienten musste er sich an den November-Wochenenden um bis zu 160 kümmern – eine Verdoppelung der Frequenz also. Und auch in seiner Praxis haben sich die Patientenzahlen explosionsartig gesteigert: „Wir betreuen aktuell pro Tag bis zu drei Mal mehr Akutpatienten wie sonst“, sagt Brixius, der die Kinderärzte im Saarland vertritt. „Was sich derzeit abspielt, habe ich in 21 Jahren Praxistätigkeit noch nicht erlebt.“ Nicht mal zu Corona-Hochzeiten.