17 Veranstaltungen, 935 Besucher Zahlreiche Konzerte rechtsextremistischer Veranstalter im Saarland

Saarbrücken · Hochburg ist dabei offenbar Dillingen mit den meisten Auftritten. Das ergibt sich aus einem Bericht der Landesregierung.

 An die 1000 Besucher kamen bei Konzerten rechtsextremistischer Veranstalter laut Landesregierung im Saarland zusammen. (Symbolbild)

An die 1000 Besucher kamen bei Konzerten rechtsextremistischer Veranstalter laut Landesregierung im Saarland zusammen. (Symbolbild)

Foto: dpa/dpaweb/Bernd Thissen

Immer wieder laden Parteien, Einzelpersonen und sonstige Organisationen aus dem rechtsextremen Lager zu Konzerten. Einige der Veranstalter sprechen verblümt bei den Auftritten auch von Balladenabenden, wie in Sulzbach. So hat die saarländische Landesregierung flächendeckend in den vergangenen Jahren 17 Auftritte von in der Szene bekannten Musikern registriert. Dabei seien knapp 1000 Besucher gezählt worden. Das geht aus einer Antwort der Saar-Regierung auf eine Anfrage der Fraktion Die Linke im Landtag hervor.

Demnach wollte deren Abgeordneter Dennis Lander wissen, „von welchen Musikveranstaltungen der extremen Rechten im Saarland in den vergangenen fünf Jahren“ die Landesregierung Kenntnis hat. Die Auflistung in der Antwort umfasst letztlich den Zeitraum Februar 2015 bis März 2019.

Dabei ist zu ersehen, dass die meisten rechtsextremen Konzerte mit neun Terminen in Dillingen über die Bühne gingen. Veranstalter in diesen Fällen waren die neonazistischen Vereinigungen Hammerskin Chapter Westwall und Crew 38 – Westwall. In Deutschland tauchten die aus den USA stammenden Hammerskins unter anderem in den Ermittlungsakten des Bundeskriminalamtes zum Nationalsozialistischen Untergrund auf. Auch der saarländische Verfassungsschutz beobachtet die Gruppe.

Weitere Organisatoren sind die NPD in Saarbrücken und Mettlach-Orscholz sowie die rechtsgerichtete Bürgerinitiative „Sulzbach wehrt sich“ um ihren Frontmann Alexander Flätgen mit Konzerten in Sulzbach und Schiffweiler.

Über die Dunkelziffer derartiger Veranstaltungen machte die Landesregierung keine Angaben. Ebenso sei es ihr unbekannt, ob bei den angemeldeten Konzerten verbotene oder wegen des Jugendschutzes indizierte Lieder gespielt wurden. Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit den Konzerten habe es in den vergangenen fünf Jahren nicht gegeben.

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