Vorwurf: Schwere Nötigung im Amt Prozess gegen hohe Polizeibeamte vertagt

Saarbrücken · Auf Antrag der Verteidigung sollte ein 26 Jahre alter Polizeikommissar vereidigt werden. Dem jungen Beamten wird jetzt ein Anwalt als Zeugenbeistand zur Seite gestellt.

Prozess gegen hohe Polizeibeamte vertagt
Foto: dpa/Oliver Dietze

Wegen hohen Publikumsinteresses musste am Montag vor dem Amtsgericht Saarbrücken der Verhandlungssaal gewechselt werden. Hauptsächlich aktive und ehemalige Polizeibeamte interessierten sich für den Prozess gegen den früheren Vizerektor der Fachhochschule für Verwaltung, Christof Baltes, und einen Polizeirat, der als Dozent im Fachbereich Polizeiwissenschaften wirkte. Staatsanwalt Dennis Zahedi wirft beiden schwere Nötigung im Amt vor. Sie sollen im Sommer 2017 vier Kommissar-Anwärter „unter Ausnutzung ihrer überlegenen Stellung“ unter Druck gesetzt und gezielt mit Entlassung gedroht haben, falls sie keinen Einblick in ihre privaten Handys gewähren sollten. Einer der Nachwuchspolizisten brach angeblich sogar in Tränen aus. Gegen die jungen Polizeistudenten, die Sprecher ihrer jeweiligen Kurse waren, so der Staatsanwalt war „zu keinem Zeitpunkt“ ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Hintergrund der internen Ermittlungen waren Hinweise, eine andere Dozentin habe den Studenten mitgeteilt welcher ihrer Kollegen eine wichtige Abschlussklausur im Fach Rechtswissenschaften stellen werde.