Heiner Iro fürchtet um Unabhängigkeit der Aufarbeitungskommission Rücktritt im Aufsichtsrat des UKS

Saarbrücken · Die Aufarbeitung der Missbrauchsvorwürfe am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) wird von Querelen im Aufsichtsrat begleitet. Am Freitag ist ein Mitglied des Kontrollgremiums zurückgetreten. Professor Heiner Iro, der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Erlangen, begründete seinen Schritt mit einer angedachten Personalie.

Professor Heiner Iro tritt auf dem Aufsichtsrat der Uniklinik Homburg
Foto: BeckerBredel

Er fürchtet um die Unabhängigkeit einer mit externen Fachleuten besetzten Aufar-
beitungskommission. Und um die Glaubwürdigkeit des Klinikums in der Öffentlichkeit. Denn eine Führungsrolle in der neuen Kommission soll Professor Jörg M. Fegert vom Universitätsklinikum Ulm einnehmen. Zugleich soll der renommierte Kinderschutzexperte in den Aufsichtsrat der Uni-Klinik einziehen. Dabei geht es um ein Mandat, das die Landesregierung auf Vorschlag des UKS-Vorstandes vergeben kann. Die mögliche Doppelfunktion wäre nach Ansicht von Iro ein „schwerer Webfehler schon zu Beginn des Aufarbeitungsprozesses“. Das erklärte der gebürtige Saarländer in seinem Rücktrittsschreiben. Fegert steht dem Klinikum schon länger als Berater zur Seite, er begleitet über einen Projektauftrag das neue Schutzkonzept des Klinikums.