Polizei zieht positive Bilanz Weniger Verstöße gegen Ausgangsbeschränkung im Saarland

Saarbrücken · Im Saarland waren die Verstöße gegen die Corona-Regeln am Samstag überschaubar. Polizei und Ordnungsämter kontrollierten an beliebten Ausflugszielen, ob sich die Menschen an die Ausgangsbeschränkung und das Kontaktverbot halten.

 Innenminister Klaus Bouillon (CDU) am Samstag am Saarbrücker Staden.

Innenminister Klaus Bouillon (CDU) am Samstag am Saarbrücker Staden.

Foto: BeckerBredel

Zwischen dem Mittag und den frühen Abendstunden registrierten die Behörden insgesamt 34 Ordnungswidrigkeiten, wie das Landespolizeipräsidium am Samstagabend mitteilte. Eingreifen mussten die Ordnungshüter vor allem, weil sich Menschengruppen im Freien trafen. Die meisten Verstöße gab es laut Polizei im Regionalverband Saarbrücken und im Westen des Saarlandes. In der Vorwoche waren allein am Samstag insgesamt 176 Verstöße gezählt worden, die Polizei hatte 270 Mal ausrücken müssen. Die hohe Mobilität zeigte sich auch in einer Auswertung von Standortdaten, die Google von Smartphones mit dem Betriebssystem Android erstellt hat. Unter der Woche veröffentlichte die Landesregierung einen Bußgeldkatalog für die Corona-Krise. Sich in der Öffentlichkeit mit anderen zu versammeln, das kann nun bis zu 400 Euro kosten.

Als ein Hotspot der Verstöße erwies sich zuletzt vor allem der Saarbrücker Staden. Dort hatten am Nachmittag des vergangenen Samstags etwa 150 bis 200 Menschen einen Großeinsatz von Polizei und Ordnungsdiensten ausgelöst, weil sie nahe beieinander in der Sonne saßen. „Es entstand der Eindruck, dass es keinerlei Beschränkungen gäbe“, berichtete im Anschluss die Polizei. Bei ihrer heutigen Patrouille wurden die Beamten zeitweise von Landespolizeipräsident Norbert Rupp und Innenminister Klaus Bouillon (CDU) begleitet. In einer Pressemitteilung hieß es im Anschluss, beide hätten die „Vernunft und die gezeigte Solidarität“ der Bevölkerung gelobt. Zuvor hatte der Minister angedroht: „Der geringste Verstoß kostet sofort viel Geld.“ Man habe angesichts der vielen Toten und der Gefährdungslage keine Zeit zu diskutieren, sagte Bouillon am Freitag. Jeder müsse wissen, was er darf und was er nicht darf.

Neben dem Staden standen heute im Saarland der Bostalsee und der Losheimer Stausee, der Jägersburger und der Glashütter Weiher sowie der Schaumberg im Fokus der Behörden. Vorbeugend hatte der Landkreis St. Wendel die Zufahrten und Parkplätze am Bostalsee vom heutigen Samstag bis zum 20. April gesperrt und Kontrollen angekündigt, um Menschenansammlungen zu verhindern. So solle der zu erwartende Ausflugsverkehr unterbunden werden, hatte ein Sprecher gesagt. Auswärtige sollten den beliebten See nicht ansteuern, sondern zu Hause bleiben – so die klare Botschaft. Auch am Stausee in Losheim gibt es bis zum 20. April keine Parkmöglichkeiten. Bis zu diesem Tag gelten im Saarland vorerst die Ausgangsbeschränkungen.

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