Videoüberwachung in Saarbrücken Pech und Pannen bei Bouillons Prestigeprojekt

Saarbrücken · Die Überwachungskameras hätten schon 2017 in Betrieb gehen sollen – so hatte es Innenminister Klaus Bouillon (CDU) angekündigt. Daraus wurde nichts. Eine kleine Chronik:

 Die Videoüberwachung am Bahnhof in Saarbrücken.

Die Videoüberwachung am Bahnhof in Saarbrücken.

Foto: Tom Peterson

Herbst 2016: Aufgrund der Zunahme von Straftaten an bestimmten Orten in Saarbrücken sowie als Reaktion auf die Terroranschläge von Paris und Brüssel starten die Vorbereitungen für die Videoüberwachung.

März 2017: Nach einem halben Jahr Vorplanung stellt Innenminister Bouillon die Ergebnisse der Projektgruppe „Videoüberwachung“ des Landespolizeipräsidiums vor. Das Konzept sieht vor, die zwei stärksten Gefahrenschwerpunkte in Saarbrücken, die Johanneskirche und den Platz vor dem Hauptbahnhof, in einem Feldversuch mit stationären Kameras zu überwachen. Ein Beginn der Überwachung sei ab August denkbar, kündigt Bouillon an.

August 2017: Innenminister Bouillon verschiebt den Start der Video-Überwachung wegen einer Reihe technischer Probleme auf unbestimmte Zeit. Später bezeichnet er es als Fehler, 2017 einen Starttermin genannt zu haben.

September 2018: Die Ausschreibungsphase läuft. Noch 2018 sollen nach Angaben des Innenministeriums Kameras getestet werden, 2019 soll es losgehen. Auf einen Zeitpunkt will sich Bouillon weiterhin nicht festlegen lassen.

Januar 2019: Die Bieterfirmen, die sich am Vergabeverfahren beteiligt haben, sollen jeweils eine Woche lang ihre Technik in der Praxis unter Beweis stellen.

August 2019: Beim Start der Installationsarbeiten am Hauptbahnhof nennt Innenminister Bouillon einen neuen Termin: Die Videoüberwachung soll nun voraussichtlich Mitte November in Betrieb gehen. Später ist die Rede von Anfang Februar 2020.

Januar 2020: Die Videoüberwachung verzögert sich erneut, nachdem die Planer auf Probleme bei der Stromversorgung der Kameras gestoßen sind. Neuer Starttermin soll jetzt Ende April sein. Zudem wird das Projekt rund 200 000 Euro teurer.

Februar 2020: Der Testbetrieb an der Johanneskirche (fünf Kameras) startet, im Juli folgt der Vorplatz des Hauptbahnhofs (19 Kameras).

August 2020: Offizieller Start des „Videoschutz-Konzepts“. Bouillon sagt, es sei eine „Zangengeburt“ gewesen, man habe aber alle rechtlichen und baulichen Herausforderungen angenommen.

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