Olympia 2024 in Paris Wie das Saarland die Olympia-Teams auch nach Saarbrücken holen will

Saarbrücken · Die Olympischen Spiele 2024 in Paris sind eine Riesenchance für das Saarland – da ist sich die Saar-Politik einig. Und sie wissen auch schon wie genau. Teams aus aller Welt sollen dann hier haltmachen.

Olympia 2024: Wie das Saarland Nationalteams nach Saarbrücken locken​ will
Foto: Robby Lorenz

Die Olympischen Spiele 2024 in Paris bedeuten aus Sicht der Landespolitik eine riesige Chance für das Saarland. Geht es nach den Landtagsabgeordneten, dann sollen sich Olympia-Mannschaften aus aller Welt an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken auf die Spiele vorbereiten können. Zudem hofft man auf Olympia-Touristen, die auf dem Weg nach Paris, 1:50 Stunden Fahrzeit von der französischen Metropole entfernt, einen Zwischenstopp im Saarland einlegen oder das Top-Ereignis für eine Europa-Reise nutzen.

Der CDU-Abgeordnete Patrick Waldraff hält es sogar für möglich, dass ausländische Spitzenathleten, wenn sie sich in Saarbrücken wohlfühlen, den Standort dauerhaft nutzen, um sich auf internationale Wettkämpfe vorzubereiten: „Die Chance ist da, wir müssen sie nur nutzen.“

Sportminister Reinhold Jost (SPD) kündigte ein Konzept für die Olympischen Spiele an, an dem unter anderem der Landessportverband (LSVS), die Sportstiftung, Saartoto, die Tourismuszentrale und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband beteiligt werden sollen. „Denken wir groß und nicht klein-klein. Das ist eine Chance, die kriegen wir nur alle 30 Jahre“, sagte Jost. Er wolle, dass das Saarland möglichst stark von Olympia in Paris profitiert. „Ich will nicht die Krümel, sondern die dicken Stücke.“

Im Grundsatz waren sich im Landtag alle Fraktionen einig. Streit gab es lediglich, als die CDU-Fraktion unter Federführung der ehemaligen Nationalkader-Athleten Waldraff (Karate) und Raphael Schäfer (Langstreckenlauf) beantragte, den LSVS mit Mitteln aus dem Landeshaushalt zu unterstützen, „um die Hermann-Neuberger-Sportschule zum internationalen Olympia-Vorbereitungs-Hotspot zu machen“.

Einige Sport- und Wettkampfanlagen seien trotz grundsätzlich ausgezeichneter Infrastruktur in die Jahre gekommen und bedürften einer grundlegenden Sanierung bzw. Erneuerung.

So verbindlich wollte sich die SPD darauf nicht einlassen, verwies auf die Haushaltsberatungen und sprach sich lediglich dafür aus, zusätzliche Gelder für die Sportschule zu „prüfen“. CDU-Politiker Schäfer sagte daraufhin, er sei „ein Stück weit enttäuscht“ vom Sportminister und „meiner Vereinskameradin Anke Rehlinger (beide starten für den LC Rehlingen). Denn ohne zusätzliches Geld des Landes werde es nicht gehen.

Was wiederum Jost zu der Reaktion veranlasste, das sei „ziemlich kleines Karo“, nachdem die CDU 23 Jahre den Sportminister gestellt habe und er erst seit vier Wochen im Amt sei. Dass es am Ende aber auch um zusätzliches Geld gehen wird, sieht auch Jost so.

Die SPD hält es für illusorisch, den gesamten Sanierungsstau an der Sportschule bis 2024 zu beseitigen. „Wir sollten uns daher auf einzelne Sportarten und Sportstätten konzentrieren, die sowohl 2024 als auch darüber hinaus von Bedeutung sind“, sagte der SPD-Abgeordnete Pascal Arweiler. Es müsse einen „Mehrwert für den Saar-Sport auch nach 2024“ geben.

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