CDU und SPD berichten aus U-Ausschuss Über 40 Zeugen in U-Ausschuss vorgeladen

Saarbrücken/Homburg · Die Obleute von CDU und SPD im Landtags-Untersuchungsausschuss zum Kindesmissbrauchs-Skandal an der Uniklinik Homburg haben angekündigt, mehr als 40 weitere Zeugenvernehmungen in diesem Jahr vornehmen zu wollen.

Obleute der CDU und SPD im U-Ausschuss Kindesmissbrauchs-Skandal Uniklinik Homburg benennen Zeugen
Foto: BeckerBredel

Gleichzeitig wollen sie zwölf Beweisbeschlüsse angehen. Damit gehe der U-Ausschuss im zweiten Halbjahr 2020 „in seine entscheidende Phase“, sagten Jutta Schmitt-Lang (CDU) und Jürgen Renner (SPD). Die Anhörung der HNO-Kinderschutzgruppe der Uniklinik stehe am 22. September auf dem Programm. Am 29. September würden Rechtsmediziner sowie Pflegekräfte und Ärzte der HNO-Klinik gehört, hieß es. Am 27. Oktober werde der frühere Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Prof. Dr. Alexander von Gontard, befragt, in dessen Klinik der 2016 verstorbene Assistenzarzt den Missbrauch an mehr als 30 Patienten begangen haben soll. Nach SZ-Informationen werden auch Vertreter der Uni-Medizin in Mainz gehört.

Dennis Lander (Linke), Vize-Chef im U-Ausschuss, kritisierte den „fehlenden Aufklärungswillen“ der für die Uniklinik verantwortlichen CDU/SPD-Landesregierung. Der „Sonderermittler“ der Landesregierung habe „wieder einmal wenig Neues beizutragen“ gehabt. Erstaunlich sei, dass der Sonderermittler „an kruden Erklärungsversuchen für die Verletzungen der Kinder im HNO-OP-Bereich festhalte. Lander fühlte sich an „eine Verschwörungstheorie“ erinnert, wenn erzählt werde, jemand habe vergessen, vor der Vergabe eines Zäpfchens die scharfkantige Hülle zu entfernen. „Bemerkenswert auch, dass ein erfahrener Kriminalpolizist eine Ortsbegehung sieben Jahre nach den Vorfällen für aussagekräftiger hält als Gutachten, nach denen die Verletzungen frisch waren und auf sexuellen Missbrauch hindeuten“, so Lander.

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