Kommentar zur Schulöffnung im Saarland Rettungsversuch mit Notlüge

Um dieses Kommunikationschaos zu retten, braucht es vieles. Sogar eine Notlüge. Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot begründet in einem Brief an die Eltern den Kurswechsel bei der Schulöffnung mit dem jüngsten Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz nach der Beratung mit Bundeskanzlerin Merkel.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Dabei hatte die Runde im Februar ausdrücklich den Ländern die Entscheidungshoheit zugesprochen. Regierungschef Tobias Hans selbst äußert sich nicht zu den Schulen. Auch nicht im Anschluss an die Bund-Länder-Beratungen.

Verlierer des Koalitionstreits sind – mal wieder – Schüler, Lehrer und Eltern. Die bereiten sich seit 14 Tagen auf einen Präsenzunterricht vor. So hatte das Bildungsministerium es angewiesen. Die Schulen arbeiten Pläne zum Wechselunterricht aus. Welche Klasse hat in welchem Raum in welcher Woche oder an welchem Tag Präsenzunterricht? Wann werden die Schüler und Lehrer, die wollen, getestet? Morgens, wenn eigentlich der Unterricht stattfinden soll, oder nachmittags? Die Terminvergabe, die an einigen Schulen bereits läuft, muss jetzt gestoppt werden.

Die Mühen sind vorerst umsonst. Der Ärger ist groß. Das Vertrauen in die Landesregierung bröckelt – verständlich. Zumal die Scharmützel zwischen CDU und SPD nicht enden. Schieben sie sich doch weiter gegenseitig den Schwarzen Peter zu.

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