Änderungen gelten seit Freitag Neue Corona-Verordnung: Saarland verschärft die Regeln in der Gastronomie – Gastronomen sind empört

Update | Saarbrücken · Aufgrund der sich verbreitenden Omikron-Variante hat die saarländische Landesregierung die Corona-Verordnung erneut angepasst. Die Änderungen sind am Freitag in Kraft getreten. Die größte Veränderung betrifft die Gastronomie.

Neue Corona-Verordnung im Saarland: Strengere Regeln in der Gastronomie
Foto: dpa/Oliver Dietze

Am Freitag ist im Saarland eine angepasste Corona-Verordnung in Kraft getreten. Die größte Änderung der Corona-Verordnung besteht darin, dass ab dem 14. Januar auch in Außenbereichen der Gastronomie im Saarland die 2Gplus-Regel gilt. Damit dürfen Geimpfte und Genesene auch in den Außenbereich von Restaurants nur noch mit Negativ-Test. Geboosterte brauchen diesen nicht.

Anpassung an MPK-Beschluss

Das Gesundheitsministerium begründete den Schritt unter anderem mit der leicht übertragbaren Omikron-Variente des Corona-Virus. Hintergrund war im Saar-Kabinett aber dem Vernehmen nach der Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) von vor einer Woche, der bundesweit 2G-Plus vorsieht, aber nicht zwischen Innen- und Außengastronomie unterscheidet. Der Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gastsättenverbands (Dehoga) Saar, Frank C. Hohrath, kritisierte den Schritt im Saarland dennoch scharf. „Politik muss auch in Krisenzeiten berechenbar bleiben!“, heißt es in einem internen Schreiben. Ministerpräsident Hans (CDU) habe nach der MPK versichert, dass sich im Land durch deren Beschluss nichts ändere.

Dehoga: Weitere Gäste verloren

Natürlich lade die Jahreszeit aktuell grundsätzlich nicht zum Verweilen im Außenbereich ein, schrieb Hohrath an die Dehoga-Mitglieder. Dennoch verliere das Gastgewerbe nun durch diese Regelung wieder einen Teil der Gäste, nämlich jene, die spontan im Außenbereich einen Kaffee oder mehr zu sich nehmen möchten.  „Neben den finanziellen Auswirkungen ist diese Regelverschärfung aber auch psychologisch ein weiterer Nackenschlag für die im Moment ums blanke Überleben kämpfende Branche“, so Horvath.

Die FDP-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, Angelika Hießerich-Peter, sagte, die Saar-Groko schnüre „Gastronomen zunehmend die Luft ab“.  Die Ausweitung von 2G+ auf die Außengastronomie stehe in keinem Verhältnis mehr.“  Die ersten Sonnenstrahlen des Jahres spontan in einem Straßencafé der Innenstadt zu genießen, werde damit unmöglich gemacht. „Die Landesregierung sollten diese neue Regelung wieder schnell aus der Corona-Verordnung streichen“, so die Politikerin.

Bändchen zur Vereinfachung der 2G-Kontrolle

Die Verordnung sieht aber auch eine Erleichterung vor: Um Einlasskontrollen in Geschäften und Betrieben zu vereinfachen, kann in Zukunft ein einzelner Betreiber die Nachweispflicht kontrollieren und beispielsweise durch Armbändchen kenntlich machen, dass der kontrollierte Besucher geimpft oder genesen ist. Ein solches Pilotprojekt ist in Saarbrücken bereits geplant. 

Neue Quarantäne-Regeln im Saarland

Auf der Grundlage der Beschlüsse von Bund und Ländern vom 7. Januar sieht die angepasste Verordnung vor, die Quarantäne für Kontaktpersonen und die Isolierung Infizierter zu verkürzen und zu vereinfachen. 

Demnach sind dann Kontaktpersonen ohne Symptome von der Quarantäne ausgenommen, wenn sie eine Booster-Impfung haben oder ihre Grundimmunisierung (in der Regel zweimal geimpft) weniger als drei Monate zurückliegt. Auch Genesene, deren positives PCR-Testergebnis jünger als drei Monate ist, müssen künftig nicht mehr in Quarantäne.

Für alle Übrigen enden in der Regel Isolation oder Quarantäne nach zehn Tagen, wenn sie sich nicht vorher „freitesten“ lassen. Das geht frühestens nach sieben Tagen. Bei Schülern und Kindern über drei Jahren in Kindertagesbetreuung ist das „Freitesten“ fünf Tage nach der „Absonderung“ möglich. Auch hier gilt: Sie dürfen keine Symptome haben. 

„Unser gemeinsames Ziel muss es sein, die tägliche Zahl der Neuinfektionen wieder zu verringern. Die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes waren und sind dafür wesentlich. Alle Saarländerinnen und Saarländer sind weiterhin gefordert, die Regelungen zu berücksichtigen und somit am gemeinsamen Erfolg gegen die steigenden Infektionszahlen mitzuwirken“, appelliert Gesundheitsministerin Monika Bachmann.

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