Neue Corona-Verordnung im Saarland Kaum Ausnahmen von harten Kontaktregeln

Saarbrücken · Das Saarland setzt die Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern um, mildert sie aber für Härtefälle.

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans hat die Bürger dazu aufgerufen, sich an die härteren Corona-Regeln zu halten.

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans hat die Bürger dazu aufgerufen, sich an die härteren Corona-Regeln zu halten.

Foto: dpa/Oliver Dietze

Mit einer neuen Rechtsverordnung, die ab Montag in Kraft tritt, setzt das Saarland die am Dienstag zwischen Bund und Ländern vereinbarten schärferen Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie um. Das hat der Ministerrat am Donnerstag beschlossen. Allerdings soll es Ausnahmen für Härtefälle geben.

Auch stellte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) in Aussicht, die Schulen schrittweise wiederzueröffnen, wenn die Zahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche pro 100 000 Einwohner unter 100 fällt. Am Donnerstag lag dieser Inzidenz­wert nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei 141,1. Es wurden 292 neue Corona-Fälle gemeldet, 16 weitere mit dem Virus Infizierte starben. Hans nannte dies erschreckend. Deshalb sei es „zwingend erforderlich, Kontakte zu beschränken“. So dürfen sich ab Montag Menschen, die in einem Haushalt leben, nur noch mit maximal einer Person treffen, die nicht dem Haushalt angehört, und umgekehrt. Um Härten zu vermeiden, dürften aber beispielsweise Eltern auch mehrere Kinder zur Betreuung zu den Großeltern bringen, die in einem anderen Haushalt leben oder schwer Kranke Besuch von mehreren Angehörigen erhalten. Außerdem, betonte der Ministerpräsident, soll es Eltern aus zwei Familien erlaubt sein, ihre Kinder gegenseitig zu betreuen.

Wenn in einem Landkreis oder dem Regionalverband der Inzidenzwert länger als drei Tage über 200 liegt, darf man Ausflüge nur noch im Umkreis von maximal 15 Kilometern machen. Auch hier habe das Saarland die Bund-Länder-Vorgabe abgemildert und die Regel auf touristische Aktivitäten beschränkt, sagte Hans.

Am Freitag will der Landtag über die Corona-Verordnung beraten. Sie soll zunächst bis 24. Januar gelten.

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