Nach Schüssen auf Polizisten Gewerkschaft fordert Anklage wegen versuchten Mords

Saarbrücken · Mit einer scharfen Waffe hat in der Nacht auf Freitag ein Mann auf fünf Polizisten in Neunkirchen geschossen. Die Gewerkschaft GdP fordert ein hartes Vorgehen gegen den Täter. Um die besondere Gefährdung von Polizisten anzuerkennen, müsse die Politik zudem die Gefahrenzulage erhöhen.

Nach Schüssen auf Polizisten: Gewerkschaft GdP fordert Anklage auf versuchten Mord
Foto: picture alliance / dpa/Boris Roessler

Nach Schüssen auf Polizisten in Neunkirchen fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ein hartes Vorgehen gegen den Beschuldigten und ein Zeichen der Wertschätzung durch die Landesregierung.

„Den Beschuldigten wird diese Tat straf- und zivilrechtlich teuer zu stehen kommen“, sagt der GdP-Landesvorsitzende David Maaß. Die Gewerkschafter sowie die gesamte saarländische Polizei seien tief erschüttert nach den Schüssen mit einer scharfen Waffe auf fünf Beamte der Polizeiinspektion Neunkirchen.

 David Maaß, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP).

David Maaß, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP).

Foto: GdP

GdP-Chef Maaß besuchte seine betroffenen Kolleginnen und Kollegen am heutigen Montag (27. Januar) während ihres Dienstes in Neunkirchen und sagte ihnen die volle Unterstützung der Gewerkschaft zu. „Ich spreche meinen Kolleginnen und Kollegen die bedingungslose Solidarität der GdP aus. Die GdP und ihre Anwälte werden dafür kämpfen, dass der Vorfall als qualifizierter Dienstunfall gewertet, der Tatverdächtige mit hohen Schmerzensgeldansprüchen konfrontiert sowie diese irre Tat als versuchter Mord angeklagt werden wird!“, teilte Maaß mit.

Dieser Vorfall zeige erneut die Gefahren auf, denen die Polizei täglich ausgesetzt ist. „Wir treten stets den Dienstbeginn mit dem Gedanken an, womöglich am Ende des Tages nicht mehr zu unseren Familien zurückkehren zu können“, sagte der Landesvorsitzende der GdP. Diese besondere Gefährdung der Polizei muss sich daher spürbar in einer monatlichen Gefahrenzulage bemerkbar machen.

„Polizistin oder Polizist zu sein, ist eben kein vergleichbarer Job wie in anderen Behörden oder Ministerien. Die Landesregierung muss diesen Umstand endlich wertschätzen und die Polizeizulage auf 190 Euro anheben“, so Maaß weiter. Die Landeshauptstadt Saarbrücken habe die Gefährdung ihrer Berufsfeuerwehr bereits vor Jahren erkannt und deren Zulage auf 152,38 Euro angehoben. Dass die Zulage der Polizei nur bei 127,38 Euro liegt, sorge für große Frustration. „Das ist für mich persönlich ein absolutes Unding. Politik muss hier schleunigst nachsteuern!“, forderte Maaß.

Auch die Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) im Saarland verlangt ein „klares Signal der politisch Verantwortlichen“, wie der Landesvorsitzende Sascha Alles am Montagabend erklärte: „Es ärgert einen als Polizist doch sehr, wenn manche Politiker noch große Diskussionen über die Höhe von Zulagen und Vergütung der Polizei führen.“ Die Polizeizulage müsse bereits in diesem Jahr „deutlich erhöht“ werden, sagte Alles.

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