Angriff auf Synagoge in Halle Nach Anschlag sehen Juden im Saarland neue Bedrohung

Halle/Saarbrücken · Mit großer Sorge hat die jüdische Gemeinde im Saarland auf den rechtsextremistischen Anschlag in Halle mit zwei Toten reagiert. Dabei griff der Attentäter am Mittwoch eine Synagoge an. Tatverdächtiger ist der 27-jährige Deutsche Stephan B.

  Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (l.), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dessen Frau Elke Büdenbender trafen nach dem Anschlag in Halle den Rabbiner der dortigen jüdischen Gemeinde, Elischa Portnoy (r.).

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (l.), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dessen Frau Elke Büdenbender trafen nach dem Anschlag in Halle den Rabbiner der dortigen jüdischen Gemeinde, Elischa Portnoy (r.).

Foto: dpa/Henning Schacht

Mit dem Anschlag sei eine „neue Qualität der Bedrohung“ erreicht worden, sagte Richard Bermann, Vorsitzender der Synagogengemeinde Saar. „Es ist auch diese neue Form der Attacke gegen jüdische Einrichtungen, die uns ängstigt.“ Viele der rund 850 Mitglieder der Synagogengemeinde Saar trauten sich aufgrund zunehmender Anfeindungen bereits in der Vergangenheit „nicht mehr, mit der Kippa durch Saarbrücken zu laufen“. Der Antisemitismusbeauftragte der Landesregierung, Roland Rixecker, schätzt die Bedrohungslage im Saarland anders als in Halle ein. „Aber man sollte nicht verkennen, dass es rechtsextreme Netzwerke gibt, die sich deutschlandweit vernetzen“, sagte er.

 Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Saar, Richard Bermann

Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Saar, Richard Bermann

Foto: BeckerBredel

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte am Donnerstag den Tatort in Halle. „Es muss klar sein, dass der Staat Verantwortung übernimmt für jüdisches Leben, für die Sicherheit jüdischen Lebens in Deutschland“, sagte Steinmeier.

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