Verbraucherschutzminister Reinhold Jost für Elementarschadenverischerung Saarland wirbt nach Flut für Pflichtversicherung

Saarbrücken · Minister Reinhold Jost (SPD) empfiehlt den Saarländern, jetzt eine Versicherung gegen Elementarschäden abzuschließen – und fordert, dass sie verpflichtend wird.

 Saar-Verbraucherschutzminister Reinhold Jost (SPD)

Saar-Verbraucherschutzminister Reinhold Jost (SPD)

Foto: dpa/Oliver Dietze

Nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen vergangene Woche appelliert Saar-Verbraucherschutzminister Reinhold Jost (SPD) an die Saarländerinnen und Saarländer, eine Elementarschadenversicherung abzuschließen. „Es kann jeden treffen. Wir hatten im Saarland vergangene Woche unglaubliches Glück“, betonte Jost am Donnerstag. Die Frage, ob solche Katastrophen mit so vielen Schäden auch das Saarland ereignen, stelle sich nicht. „Die Fragen sind wann, wo und mit welcher Wucht sie uns treffen.“ Der Minister will das Bewusstsein schärfen.

„Lernen aus den Ereignissen der Vergangenheit“, erklärte Jost. 2016 und 2018 entluden sich Gewitter mit Starkregen über dem Saarland. Tausende verloren ihr Hab und Gut durch die Wassermassen. Das Land sagte mit Millionenhilfen Unterstützung zu. Das reiche für die Zukunft nach Ansicht des Ministers aber nicht aus. Die Bürger müssten Eigenvorsorge treffen, mit einer entsprechenden Versicherung. Lag im Jahr 2013 die Quote der Elementarschadenversicherung im Saarland noch bei zwölf Prozent, „liegt sie jetzt bei rund 40 Prozent“, sagte Jost. Das sei gut, „ist für mich aber immer noch zu wenig“. Sein Ministerium unterstütze, wenn es um die Frage der Versicherbarkeit geht – zum Beispiel durch Beratung für einen Hochwasserpass und der Umsetzung empfohlener Vorsorgemaßnahmen.

Langfristig fordert der Minister, dass eine Versicherung gegen Elementarschäden verpflichtend wird. Er habe dazu ein Schreiben an das Bundesjustizministerium auf den Weg gebracht. Schon 2017 hatte die Justizministerkonferenz die Einführung einer Pflichtversicherung diskutiert, sie wegen rechtlicher Bedenken aber abgelehnt. Jost sagte am Donnerstag: „Es ist nunmehr offensichtlich, dass klimatische Veränderungen vorliegen, und somit an der Zeit, die Einführung einer Pflichtversicherung erneut umfassend zu prüfen und zu implementieren, um Betroffene mit ihren finanziellen und zum Teil existenziellen Schäden an Gebäuden nicht alleine zu lassen.“

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