Rund 70 kommunale und private Dorfentwicklungsprojekte wurden 2022 neu angestoßen Fast kein Förder-Euro geht verloren

Saarbrücken · Mehr als vier Millionen Euro sind im abgelaufenen Jahr in die Weiterentwicklung der saarländischen Dörfer und ihrer Infrastruktur geflossen. Das teilte das zuständige Umweltministerium mit. Nahezu alle verfügbaren Fördermittel seien vom Land abgerufen worden.

 Das 200 Jahre alte "Haus Eckert" in Lebach-Jabach wurde mit Fördermitteln des Landes zu einem Ökozentrum umgebaut.

Das 200 Jahre alte "Haus Eckert" in Lebach-Jabach wurde mit Fördermitteln des Landes zu einem Ökozentrum umgebaut.

Foto: Tom Peterson

Die endgültige Jahresbilanz für 2022 liege zwar noch nicht vor, dennoch könne man im Saarland bereits von einer erfolgreichen Förderpolitik für den ländlichen Raum sprechen. Wie das saarländische Umweltministerium auf Anfrage mitteilte, wurden im abgelaufenen Jahr zwischen vier und fünf Millionen Euro in die Dorfentwicklung investiert.

Trotz der horrend gestiegenen Preise für Energie und Baumaterial und der nur eingeschränkten Verfügbarkeit von Baufirmen seien fast alle Gelder aus den Fördertöpfen der EU, des Bundes und des Landes abgerufen worden. „Nach jetzigem Stand konnten nahezu alle verfügbaren Fördermittel, vor allem die nur jährlich bereit stehenden Bundesmittel (Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes; Sonderrahmenplan Ländliche Entwicklung) im Saarland gehalten und in sinnvolle Projekte investiert werden“, so ein Sprecher des Ministeriums.

Exakte Zahlen liegen erst im März 2023 vor

Allenfalls beim vom Bund im Rahmen der Debatte um gleichwertige Lebensverhältnisse aufgelegten Sonderrahmenplan Ländliche Entwicklung könne durch kurzfristig zurückgezogene Projekte ein kleinerer Betrag übrigbleiben. Eine genaue Bilanzierung hierzu sei allerdings erst Anfang März 2023 möglich. Neben diesem Mittelabfluss teils bereits in den Vorjahren bewilligter Vorhaben wurden nach Ministeriumsangaben im Jahr 2022 etwa 70 kommunale und private Dorfentwicklungsvorhaben neu bewilligt, die zu großen Teilen auch noch in den Folgejahren umgesetzt werden.

Beispiele für 2022 geförderte und umgesetzte Dorfentwicklungs-Projekte im Saarland:

  • In Theley wurde ein privater Anbieter im Rahmen der Sicherung der örtlichen Nahversorgung in Dörfern („Kleinstunternehmen der Grundversorgung“) bei der Errichtung einer neuen Generation vollautomatisierter Versorgungsautomaten unterstützt. Am „Friedas 24“ können jetzt 24 Stunden die 500 wichtigsten Produkte des täglichen Bedarfs gekauft werden.
  • In St. Wendel-Hoof wurde in zentraler Lage zwischen Dorfgemeinschaftshaus und Dorfplatz die historische Schmiede saniert, ein Schmiedeweg zur Historie angelegt und ein neuer Generationenspielplatz als Treffpunkt für Jung und Alt angelegt.
  • In Blieskastel wurde, im Sinne von Dorfökologie und Ortsbildaufwertung, an dezentraler Stelle in verschiedenen Stadtteilen die Wiederanpflanzung historischer und regionstypischer Straßenbäume entlang der Dorfstraßen gefördert.
  • In Nonnweiler wurde der Neubau eines Jugendhauses als öffentlicher Anlauf- und Treffpunkt für die Jugendlichen im Dorf errichtet.
  • In Lebach-Jabach erhielt der BUND Saar Unterstützung, um das baukulturell wertvolle ehem. Haus Eckert zu einem neuen multifunktionalen Zentrum rund um das Thema Bildung für Umwelt/Bildung für nachhaltige Entwicklung zu machen.
  • In Heusweiler-Obersalbach wurde der Dorfplatz durch ein neues Beachvolleyballfeld weiter aufgewertet.
  • In Freisen-Eitzweiler wurde das Dorfgemeinschaftshaus durch Einbau eines Plattformliftes barrierefrei zugänglich gemacht.
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